Im Abbaufeld Garzweiler wird seit mehr als 100 Jahren Braunkohle gefördert. Der Tagebau ging vom Grevenbroicher Stadtgebiet aus und liegt heute schwerpunktmäßig im Rhein-Kreis Neuss und im Kreis Heinsberg. Dazwischen erstrecken sich wie vor dem Eingriff des Bergbaus vor allem ausgedehnte Ackerflächen, die im Zuge der Rekultivierung angelegt wurden. Grünzüge und Windparks gliedern die neue Börde, die mittlerweile eine hohe Biodiversität aufweist. Die Rekultivierung im Rheinland gilt auch unter Experten als vorbildlich.
Im Dreischichtbetrieb fördert der Tagebau Garzweiler jährlich 20 bis 25 Millionen Tonnen Braunkohle, Tendenz abnehmend. Sie werden per Förderband und Werksbahn zu den Kraftwerken Neurath und Niederaußem transportiert und zur Stromerzeugung eingesetzt. RWE Power stellt den Gewinnungsbetrieb im Tagebau Garzweiler 2030 ein. Sollte die Bundesregierung eine Laufzeitverlängerung einzelner Kraftwerke – gemäß Stilllegungspfad des Kohleausstiegs längstens bis zum Jahr 2033 – anordnen, steht für diesen Zeitraum innerhalb des Abbaufelds ausreichend Braunkohle bereit.
Ab 2036 wird das Unternehmen die Restmulde des dann stillgelegten Tagebaus über 40 Jahre mit Rheinwasser füllen, um dort den Garzweiler See anzulegen.