Rückbauvorhaben
An dieser Stelle werden wir Sie kontinuierlich über den Rückbau-Fortschritt informieren.
Die Rückbauanlage Lingen befindet sich in direkter Nachbarschaft zur Rückbauanlage Emsland und dem Gaskraftwerk Emsland. Als erstes Kraftwerk am Standort war das ehemalige Kernkraftwerk Lingen als Demonstrationsanlage von 1968 bis 1977 mit einer Leistung von 240 MW am Netz. Das Kraftwerk war eines der ersten kommerziellen Kernkraftwerke Deutschlands und wurde 1977 sicher eingeschlossen, d.h. in einen wartungsarmen sicheren Zustand überführt. Bereits 1986 wurden die letzten Brennelemente aus der Anlage abtransportiert. Damit wurden 99 Prozent des radioaktiven Potenzials bereits entfernt. Auch weitere Gebäude, wie der Schornstein oder das Maschinenhaus, wurden bereits abgerissen.
Seit Dezember 2015 hat das niedersächsische Umweltministerium (NMU) als zuständige Atomaufsichtsbehörde die Genehmigung zum ersten Teil des Rückbaus erteilt. Der Rückbau gliedert sich grob in zwei Teilprojekte: Unter das Teilprojekt 1 fallen verschiedene Abbaumaßnahmen in unterschiedlichen Gebäudeteilen, deren Material überwiegend kontaminiert ist, d.h. oberflächlich mit Radioaktivität in Berührung gekommen ist. Dazu gehören im Wesentlichen die Reaktorhilfssysteme oder die Dampfumformer. Im Teilprojekt 2 geht es vor allem um den Abbau aktivierter Bauteile, wie den Reaktorbehälter mit seinen Einbauten und dem Biologischen Schild. Für das Teilprojekt 2 hat das NMU die Genehmigung im Juli 2021 erteilt. Alle Abbaumaßnahmen werden von unabhängigen Sachverständigen gemeinsam mit der Behörde begleitet und beaufsichtigt. Der Rückbau des Kernkraftwerk Lingen soll bis Mitte der 2030er Jahre abgeschlossen sein.
Lage des Kraftwerks |
Lingen, Niedersachen |
Kraftwerkstyp |
Siedewasserreaktor |
Inbetriebnahme |
1968 |
Ende Leistungsbetrieb |
1977 |
Leistung |
240 MW |
Rückbau |
Seit 2015, davor sicherer Einschluss |