H2-Pilotanlage in Lingen

Startschuss für grüne Wasserstofferzeugung in Lingen

Im Sommer 2024 hat RWE auf dem Gelände des Gaskraftwerks Emsland eine 14-Megawatt-Elektrolyse in Betrieb genommen. Die Anlage zur Erzeugung von Wasserstoff mithilfe von grünem Strom verfügt über eine Kapazität von 14 Megawatt. Unter Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energiequellen kann sie stündlich bis zu 270 Kilogramm grünen Wasserstoff erzeugen.

Das Pilotprojekt markiert den ersten konkreten Schritt zum Aufbau großskaliger Elektrolysekapazitäten. Mit der Anlage will RWE wertvolle Erfahrungen für den Betrieb künftiger Großanlagen sammeln.

Die Technik: Druck-Alkali-Verfahren und Protonen-Membran-Elektrolyse

RWE erprobt in der Versuchsanlage zwei Elektrolyse-Technologien unter industriellen Bedingungen

Der Dresdner Hersteller Sunfire hat für RWE einen Alkali-Elektrolyseur mit einer Kapazität von 10 MW installiert. Vier Module mit einem Gewicht von je 15 Tonnen wurden in einer eigens errichteten Halle zu zwei knapp zehn Meter langen „Stacks“ zusammengebaut.

Parallel dazu hat Linde Engineering eine 4-MW-Anlage mit einer PEM-Elektrolyse der Firma ITM Power entworfen und gebaut. Die Abkürzung PEM steht im Deutschen für „Polymer-Elektrolyt-Membran“. Die PEM-Elektrolyseure sind in der kleineren Halle der Versuchsanlage in zwei kompakten „Cubes“ zu je 2 MW verbaut.

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Wasserstoff gelangt ab 2025 per Trailer zum Kunden

Der Wasserstoff wird im Rahmen umfassender Tests zunächst dem Brennstoff für die Erdgas-Turbine von Block D des Gaskraftwerks Emsland beigemischt. Bis der Kraftwerksstandort an ein Wasserstoffnetz angebunden ist, kann der mit dem Piloten erzeugte Wasserstoff zunächst nur über Tankfahrzeuge auf der Straße zum Abnehmer gelangen. Im Juli 2024 sind die Bauarbeiten für eine öffentliche Tankanlage und eine nicht-öffentliche Abfüllstation für den Wasserstoff (H2 Filling Hub) angelaufen. Die Tankanlage und Abfüllanlage gehen Mitte 2025 in Betrieb. Sobald der Standort Lingen an ein Wasserstoffnetz angebunden ist, können Kunden zudem über eine Pipeline mit Wasserstoff beliefert werden.

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RWE sammelt mit Piloten Erfahrungen
für industrielle Wasserstofferzeugung

Der Standort Lingen spielt eine Schlüsselrolle in RWEs Wasserstoffstrategie: Im Rahmen des Projekts GET H2 Nukleus plant das Unternehmen bis 2027 in drei Schritten 300 MW Elektrolysekapazität in Betrieb zu nehmen. Ziel von GET H2 Nukleus ist es, zusammen mit Partnern den Aufbau einer überregionalen Wasserstoffinfrastruktur in Gang zu setzen und damit Impulse für einen starken europäischen Wasserstoff-Markt zu setzen. Mit der 14-MW-Pilotanlage erprobt RWE im Kleinen, was das Unternehmen wenige Meter entfernt im GET H2 Nukleus im dreistelligen MW-Bereich umsetzen möchte: die Produktion von grünem Wasserstoff, um industriellen Abnehmern grüne Moleküle zur Verfügung zu stellen und sie so bei ihrer Dekarbonisierung zu unterstützen.

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Entlang der Wasserstoff-Wertschöpfungskette stark aufgestellt

Das Unternehmen RWE verfügt über das Wissen und über umfangreiche Erfahrung in der Entwicklung von Wasserstoff-Projekten. An vielen Stationen der Wasserstoff-Wertschöpfungskette zählt das Unternehmen zu den maßgeblichen Akteuren. So betreibt RWE weltweit Wind- und Solarstromanlagen im Gigawatt-Bereich, die den grünen Strom erzeugen, der für grünen Wasserstoff unverzichtbar ist. RWE verfügt zudem über Know-how zur Herstellung und Speicherung von grünem Wasserstoff und über einen international agierenden Energiehandelsarm (RWE Supply & Trading), der industriellen Abnehmern grüne Moleküle bedarfsgerecht bereitstellen kann. Mit starken Partnern ist RWE weltweit in über 30 Wasserstoff-Projekten aktiv.

Richtungsweisende Investitionsentscheidung
für Lingener Versuchsanlage

„Bis 2030 wird RWE zwei Gigawatt eigene Elektrolysekapazität schaffen, um damit grünen Wasserstoff zu erzeugen. In Lingen wollen wir Betriebserfahrungen im industriellen Einsatz der beiden Technologien sammeln, die etwa im Rahmen von GET H2 im dreistelligen Megawatt-Bereich zum Einsatz kommen sollen. Die Förderzusage des niedersächsischen Umweltministeriums trägt maßgeblich dazu bei, dass dieses Pilotprojekt umgesetzt werden kann, das den Weg bereitet für künftige Großanlagen.“

Dr. Sopna Sury, Chief Operating Officer Hydrogen der RWE Generation (3. Mai 2022)

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v.l.: Olaf Lies (Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz des Landes Niedersachsen), Dr. Sopna Sury (COO Hydrogen RWE Generation), Katja Wünschel (CEO RWE Renewables Europe & Australia GmbH), Nikolaus Valerius (Technischer Geschäftsführer RWE Nuclear GmbH)

Wasserstoff aus Pilotanlage kommt über H2 Filling Hub auf die Straße

Gemeinsam mit der Westfalen Gruppe errichtet RWE in Lingen derzeit eine öffentliche Tankanlage und eine nicht-öffentliche Abfüllanlage – ein sogenannter H2 Filling Hub. Diese wird voraussichtlich Mitte 2025 den Betrieb aufnehmen. Über die H2-Tankstelle können wasserstoffbetriebene Fahrzeuge mit grünem Wasserstoff betankt werden. Die Abfüllstation ermöglicht es Unternehmen, die einen Abnahmevertrag mit RWE abschließen, ab Mitte 2025 Wasserstoff mit Tankanhängern abzuholen und zu ihren Einsatzstandorten zu transportieren. RWE stellt über seine Pilot-Elektrolyse den grünen Wasserstoff für das H2 Filling Hub bereit. Für den Betrieb wird die Westfalen Gruppe verantwortlich sein.


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