RWE-Anleihen im Überblick
RWE-Anleihen und Hybridanleihen
Die Verantwortung für die Konzernfinanzierung ist bei der RWE AG gebündelt. Als Konzernmutter obliegt es ihr, Mittel bei Banken oder an den Finanzmärkten zu beschaffen. Tochtergesellschaften nehmen nur in Einzelfällen Fremdkapital direkt auf, etwa dann, wenn die Nutzung lokaler Kredit- und Kapitalmärkte wirtschaftlich vorteilhaft ist. Die RWE AG wird außerdem koordinierend tätig, wenn Konzerngesellschaften Haftungsverhältnisse eingehen. Unsere Finanzrisiken können wir so zentral steuern und überwachen; außerdem stärken wir unsere Verhandlungsposition gegenüber Kreditinstituten, Geschäftspartnern, Lieferanten und Kunden.
Instrumente für die Aufnahme von Fremdkapital
Wir decken unseren Finanzbedarf zum großen Teil durch Einnahmen aus dem operativen Geschäft. Darüber hinaus verfügen wir über eine breite Palette von Instrumenten zur Beschaffung von Fremdmitteln:
Unser Debt-Issuance-Programm (DIP) bietet uns Spielraum für die langfristige Fremdfinanzierung am Kapitalmarkt. Mit unserem aktuellen DIP können wir Anleihen mit einem Nominalwert von bis zu 15 Mrd. € begeben.
Für die kurzfristige Refinanzierung stehen uns ein EU Commercial-Paper-Programm über 5 Mrd. € und ein US Commercial-Paper-Programm über 3 Mrd. $ zur Verfügung.
Für die Liquiditätssicherung können wir auf drei syndizierte Kreditlinien in Höhe von 10 Mrd. € zurückgreifen, die uns von einem Konsortium aus 33 internationalen Banken gewährt wird. Die erste Linie über 3 Mrd. € konnten wir uns bereits im April 2019 sichern. Sie läuft bis April 2026. Die zweite Linie hat ein Volumen von 2 Mrd. €. Sie ersetzt eine im April 2022 ausgelaufene Kreditlinie und steht uns ebenfalls bis April 2026 zur Verfügung. Angesichts der jüngsten Energiepreisschwankungen und der dadurch gestiegenen Liquiditätsanforderungen bei der Besicherung von Terminkontrakten haben wir uns eine dritte Linie einräumen lassen, die unseren Finanzierungsspielraum um weitere 5 Mrd. € erhöht. Die Laufzeit der Kreditlinie endet in 2025, auf unseren Wunsch kann die Laufzeit aber bis 2027 verlängert werden. Die Konditionen aller drei Kreditlinien sind auf unsere Initiative hin an Nachhaltigkeitskriterien gekoppelt. Sie hängen u. a. davon ab, wie sich die folgenden drei Kennzahlen entwickeln: der Anteil der erneuerbaren Energien am RWE-Erzeugungsportfolio, die CO2-Intensität unserer Anlagen und der Prozentsatz der Investitionen, die gemäß der EU-Taxonomie-Verordnung als nachhaltig einzustufen sind. Für alle drei Kriterien haben wir Ziele festgelegt. Sollten wir diese nicht erreichen, müssten wir höhere Zinsen und Bereitstellungsgebühren entrichten. Die Mehrausgaben würden zur Hälfte gemeinnützigen Organisationen zufließen.
Zu welchen Konditionen wir uns Fremdkapital beschaffen können, hängt maßgeblich davon ab, wie unabhängige Ratingagenturen unsere Bonität beurteilen. Moody’s und Fitch nehmen solche Einschätzungen in unserem Auftrag vor. Nachdem beide Häuser ihre Bonitätsnoten für RWE im Jahr 2021 jeweils um eine Stufe angehoben hatten, wurden die Ratings auch in diesem Jahr bestätigt. D.h. sie bewerten unsere langfristige Kreditwürdigkeit weiterhin mit Baa2 (Moody’s) und BBB+ (Fitch) – jeweils mit stabilem Ausblick. Die Einstufungen liegen damit im Bereich Investment Grade. Beide Ratingagenturen honorieren die Transformation von RWE zu einem führenden Unternehmen auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien. Dieses Geschäft zeichnet sich durch vergleichsweise stabile und vorhersehbare Erträge aus.
RWE hat am 15. Februar 2018 ihr Rating durch die Agentur Standard & Poor’s beendet.