Essen, 10. März 2015, RWE AG ![]() |
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Der RWE-Konzern hat seine Ertragsziele für 2014 erreicht. Ertragssteigernd wirkte sich der schnelle Fortschritt bei der Umsetzung des Effizienzsteigerungsprogramms aus. Zum Ende des Geschäftsjahres hat RWE bereits 1,4 Mrd. Euro erzielt, davon 400 Mio. Euro im Jahr 2014. Das sind 250 Mio. Euro mehr als erwartet. Weitere Aktivposten waren hohe Erlöse aus dem Verkauf von Stromnetzen und eine sehr gute Performance im Energiehandel. Dies reichte jedoch nicht aus, um den Ergebnisrückgang insbesondere in der konventionellen Stromerzeugung auszugleichen. Das anhaltend niedrige Preisniveau im Stromgroßhandel und die ungewöhnlich milde Witterung haben die Geschäftsentwicklung der RWE AG im Jahr 2014 geprägt. Das betriebliche Ergebnis sank erwartungsgemäß auf 4,0 Mrd. Euro und lag damit 25% unter dem Vorjahreswert. Dagegen fiel das EBITDA mit 7,1 Mrd. Euro deutlich besser aus als geplant. Der Außenumsatz des Konzerns ging von 52,4 Mrd. auf 48,5 Mrd. Euro zurück. Das Ziel, Investitionen und Dividende aus den Mittelzuflüssen aus laufender Geschäftstätigkeit zu finanzieren, wurde bereits im Geschäftsjahr 2014 erreicht. Das ist ein Jahr früher als geplant. Insgesamt wurde sogar ein Überschuss von 1,1 Mrd. Euro erzielt. Die Nettoverschuldung des Konzerns bewegt sich weitgehend unverändert mit 31,0 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau. "Wir erfüllen unsere Ziele schneller und besser als erwartet.", so Peter Terium, Vorstandsvorsitzender der RWE AG. "Die Krise in der konventionellen Stromerzeugung setzt sich fort. Dennoch wollen wir uns künftig auch wieder auf Wachstumsperspektiven konzentrieren, ohne unsere strikte finanzielle Disziplin aus den Augen zu verlieren." Aufsichtsrat und Vorstand der RWE AG werden der Hauptversammlung am 23. April 2015 für das Geschäftsjahr 2014 eine Dividende von 1 Euro je Aktie vorschlagen. Das entspricht einer Ausschüttung von rund 48% des nachhaltigen Nettoergebnisses. Künftig wird die Ausschüttungspolitik auf eine breitere Basis gestellt und die bisherige Bindung an eine Zielausschüttungsquote aufgegeben. Ab dem Geschäftsjahr 2015 sollen neben der Ertragslage die operativen Mittelzuflüsse, die Verschuldungssituation und sich gegebenenfalls bietende Chancen für Wachstumsinvestitionen bei der Festlegung der Dividende mitberücksichtigt werden. Produktion und Absatz von Strom und GasDie Stromerzeugung ist 2014 um 5% auf 208,3 Mrd. Kilowattstunden (kWh) gesunken. Gründe dafür waren vor allem ungeplante Revisionen von Braunkohlekraftwerken sowie die Stilllegung des britischen Steinkohlekraftwerks Didcot A im Jahr 2013. Die aus erneuerbaren Energien produzierten Strommengen gingen wegen der ebenfalls in 2013 erfolgten Stilllegung des britischen Biomassekraftwerks Tilbury auch zurück. Der Stromabsatz ist um 5% auf 258,3 Mrd. kWh zurückgegangen. Dies spiegelt den Rückgang der Erzeugungsmengen wider. Der Gasabsatz ist witterungsbedingt um 12% auf 281,3 Mrd. kWh gesunken. Die im Vorjahresvergleich wesentlich mildere Witterung hinterließ vor allem im Geschäft mit Privat- und Gewerbekunden deutliche Spuren. Unternehmensbereich Konventionelle StromerzeugungDas betriebliche Ergebnis der konventionellen Stromerzeugung hat sich erwartungsgemäß deutlich verringert: Es sank um 29% auf 979 Mio. Euro. Eine wesentliche Rolle spielt dabei der Rückgang der deutschen Stromgroßhandelsnotierungen, der durch niedrigere Brennstoff-preise nur zu einem geringen Teil ausgeglichen werden konnte. Darüber hinaus hat RWE außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 0,6 Mrd. Euro auf Kraftwerke in Deutschland und Großbritannien vorgenommen. Gegenläufig wirkte sich insbesondere die erfolgreiche Fortsetzung der Maßnahmen zur Effizienzsteigerung im Unternehmensbereich Konventionelle Stromerzeugung aus. Unternehmensbereich Vertrieb/Verteilnetze DeutschlandDas betriebliche Ergebnis des Unternehmensbereichs, in dem das deutsche Vertriebs- und Verteilnetzgeschäft gebündelt ist, hat sich trotz witterungsbedingter Ertragseinbußen im Gasgeschäft um 15% auf 1,9 Mrd. Euro verbessert. Hintergrund ist, dass RWE hohe Erträge aus der Veräußerung von Netzen erzielt hat. Hinzu kamen Effizienzverbesserungen sowohl im Vertrieb als auch bei den Verteilnetzaktivitäten. Unternehmensbereich Vertrieb Niederlande/BelgienMit 146 Mio. Euro blieb das betriebliche Ergebnis des Unternehmensbereichs deutlich hinter dem Vorjahreswert zurück, der durch positive Effekte aus der Auflösung von Rückstellungen geprägt war. Zudem litt der Gasvertrieb unter der milden Witterung und wettbewerbsbedingten Margenverlusten. Zusätzliche Erträge erzielte der Unternehmensbereich mit der erfolgreichen Vermarktung neuer Vertriebsangebote. Unternehmensbereich Vertrieb GroßbritannienDas betriebliche Ergebnis des Bereichs lag mit 227 Mio. Euro um 22% unter Vorjahr, bereinigt um Wechselkurseffekte sogar um 26%. Das britische Vertriebsgeschäft hatte eine ganze Reihe von Belastungen zu verkraften, u.a. fielen die Kosten für nötige Restrukturierungsmaß-nahmen im Kundenservice höher aus als erwartet. Auch in Großbritannien hinterließ die milde Witterung Spuren im Vertriebsergebnis. Des Weiteren hat sich der Aufwand für die Netznutzung stark erhöht. Mehreinnahmen durch höhere Haushaltstarife und umfangreiche Maßnahmen zur Effizienzverbesserung konnten die Belastungen nur zu einem Teil auffangen. Unternehmensbereich Zentralost-/SüdosteuropaErwartungsgemäß hat sich das betriebliche Ergebnis hier deutlich verringert: Es sank um 33% auf 690 Mio. Euro, insbesondere aufgrund des Wegfalls des Ergebnisbeitrags des tschechischen Ferngasnetzbetreiber, den wir im Jahr 2013 veräußert hatten. Ohne diesen Effekt und währungsbereinigt schloss der Unternehmensbereich um 17% unter Vorjahr ab. Dies ist in erster Linie dem tschechischen Gasgeschäft zuzuordnen, das durch einen witterungsbedingten Absatzrückgang und stark verringerte Speichermargen belastet war. Unternehmensbereich Erneuerbare EnergienIn diesem Unternehmensbereich ist das Ergebnis um 8% auf 186 Mio. Euro zurückgegangen. Eine wesentliche Ursache dafür war, dass Wertberichtigungen u.a. auf das neue 46-MW-Biomassekraftwerk im schottischen Markinch vorgenommen werden mussten. Auch die drastische Kürzung der Fördersätze für erneuerbare Energien in Spanien und die Übertragung der deutschen Biomasseaktivitäten auf den Unternehmensbereich Vertrieb/Verteilnetze Deutschland zum 1. Januar 2014 haben zum Ergebnisrückgang beigetragen. Positiv schlugen dagegen Sondererträge aus Schadenersatzleistungen wegen fremdverschuldeter Verzögerungen bei der Fertigstellung des Windparks Nordsee Ost zu Buche. Ebenfalls positiv wirkte sich der Ausbau von Windkraftkapazitäten auf das Ergebnis aus. Gegenüber 2013 entfielen zudem Belastungen, die aus hohen außerplanmäßigen Abschreibungen entstanden waren. Unternehmensbereich Trading/Gas MidstreamRWE Supply & Trading blieb erwartungsgemäß deutlich hinter dem Vorjahresergebnis zurück. Dieses war durch Entschädigungszahlungen aus einem Schiedsgerichtsurteil geprägt. Insgesamt kam der Unternehmensbereich auf ein betriebliches Ergebnis von 274 Mio. Euro. Das Energiehandelsgeschäft erzielte eine sehr gute und gegenüber 2013 deutlich verbesserte Performance. Cash FlowDer Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit (oder operativer Cash Flow) belief sich auf rund 5,6 Mrd. Euro. Das ist ein Plus von 16% gegenüber dem Vorjahr – hierin enthalten sind allerdings Einmaleffekte. Der Free Cash Flow lag mit 2,3 Mrd. Euro deutlich über dem Vorjahreswert von 960 Mio. Euro. Er ergibt sich aus dem Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit, verringert um die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte. InvestitionenDie Investitionen gingen um 14% auf 3,4 Mrd. Euro zurück. Rund ein Drittel der Investitionen diente der Fertigstellung von Kraftwerksneubauten im Unternehmensbereich Konventionelle Stromerzeugung. Weitere Schwerpunkte lagen im Ausbau der erneuerbaren Energien insbesondere für neue Windanlagen an Land und im Meer, sowie in der Modernisierung der Netzinfrastruktur. MitarbeiterAm 31. Dezember 2014 beschäftigte RWE – umgerechnet in Vollzeitstellen – 59.784 Mitarbeiter. Damit lag der Personalstand 8% unter Vorjahr. Dabei spielten Effizienzsteigerungsmaßnahmen, vor allem im britischen Vertriebsgeschäft und in der konventionellen Stromerzeugung, eine zentrale Rolle. Außerdem führten Verkäufe und Käufe von Gesellschaften dazu, dass per Saldo 5.112 Beschäftigte aus dem Konzern ausschieden. Trotz der schwierigen Ertragslage bildet der RWE-Konzern weiterhin deutlich über den eigenen Bedarf hinaus aus: Ende 2014 erlernten 2.473 junge Menschen einen Beruf bei RWE. Ausblick2015 will RWE das Ziel einer nachhaltigen Effizienzverbesserung von 1,5 Mrd. Euro erreichen, zwei Jahre früher als ursprünglich prognostiziert. Das Effizienzprogramm wird um weitere 500 Mio. Euro auf insgesamt 2 Mrd. Euro aufgestockt, die ab 2017 erzielt werden sollen. Für das Jahr 2015 erwartet RWE trotz weiterer Effizienzverbesserungen und Effekte aus Wachstumsmaßnahmen einen erneuten Ergebnisrückgang. Aus heutiger Sicht erzielt RWE ein EBITDA zwischen 6,1 und 6,4 Mrd. Euro und ein betriebliches Ergebnis zwischen 3,6 und 3,9 Mrd. Euro. Das nachhaltige Nettoergebnis liegt voraussichtlich in einem Korridor von 1,1 bis 1,3 Mrd. Euro. Zukunftsbezogene Aussagen
Diese Meldung enthält Aussagen, die sich auf die zukünftige Entwicklung des RWE-Konzerns und seiner Gesellschaften sowie wirtschaftliche und politische Entwicklungen beziehen. Diese Aussagen stellen Einschätzungen dar, die das Unternehmen auf Basis aller zum jetzigen Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Informationen getroffen hat. Sollten die zugrunde gelegten Annahmen nicht eintreffen oder weitere Risiken eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den zurzeit erwarteten Ergebnissen abweichen. Eine Gewähr können wir für diese Angaben daher nicht übernehmen.
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Weiterführende Informationen als Download:
Eckdaten des RWE Konzerns auf einem Blick Rede zur Bilanzpressekonferenz |
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