RWE baut Wasserkraftportfolio in Schottland aus

Essen, 08. April 2016, RWE International SE

  • Laufwasserkraftwerk Cia Aig erzeugt erstmalig Strom
  • Laufwasserkraftwerk Grudie in Bau
  • Schottland bleibt Wachstumsfeld für Wasserkraft


Die RWE International SE baut ihr Wasserkraftwerkportfolio in Schottland weiter aus. Mit der Inbetriebnahme des Laufwasserkraftwerks Cia Aig betreibt das Unternehmen nun 15 Wasserkraftanlagen in Schottland. Im Februar wurde der Bau des 2 Megawatt (MW) Wasserkraftwerks Grudie gestartet. RWE International hält an ihren Wachstumsplänen für kleine Wasserkraftwerke in Schottland trotz der Kürzungen im Fördersystem für erneuerbare Energien in Großbritannien fest. Die nahezu grundlastfähige Wasserkraft ist eine wichtige Säule im Erneuerbaren-Mix, gerät aber auch in Deutschland mehr und mehr unter Druck.

Im März 2016 konnte nach fast zwei Jahren Bauzeit erstmalig Strom im Wasserkraftwerk Cia Aig erzeugt werden. Mit einer installierten Leistung von 2 MW kann die Anlage ausreichend grünen Strom für den jährlichen Bedarf von rechnerisch rund 1.850 Haushalten erzeugen. Rund 120 Kilometer entfernt hat im Februar der Bau für das 2 MW-Wasserkraftwerks Grudie begonnen.

Hans Christoph Funke, Leiter Wasserkraft bei RWE International, erklärt: „Schottland bietet optimale Bedingungen für kleine, dezentrale Wasserkraftwerke. Sie bewahren insbesondere bei kleineren Flussläufen die Ökosysteme und das Landschaftsbild und leisten einen wichtigen Beitrag zur dezentralen erneuerbaren Energieversorgung. Darauf wollen wir auch in Zukunft setzen und weitere Kraftwerke entwickeln und bauen. Dabei zählen wir auf die Unterstützung der britischen Regierung.“

In 2015 hatte die Britische Regierung Kürzungen bei den Feed-in Tarifen für kleine Wasserkraft vorgenommen. Dennoch wird RWE International an ihren Entwicklungsplänen für wirtschaftliche Wasserkraftwerke in Großbritannien festhalten. Für viele andere erneuerbare Technologien haben sich die regulatorischen Änderungen negativ ausgewirkt, so dass RWE International in Großbritannien bereits Projekte im Bereich Onshore-Wind auf Eis legen musste.

Auch in Deutschland steht die Wasserkraft unter enormen Kostendruck. Durch stark gestiegene Wasserzinsen und hohe ökologische Anforderungen steigen die Betriebskosten. Hinzu kommt, dass der dauerhaft niedrige Strompreis sich auf den Erlös der Wasserkraftanlagen auswirkt, die nicht über das deutsche Erneuerbaren Energien Gesetz gefördert werden. Hans-Christoph Funke äußert sich dazu besorgt: „Wasserkraft ist mit seiner nahezu grundlastfähigen Erzeugung das Rückgrat der erneuerbaren Energien. Um weiter an der Technologie festhalten zu können, brauchen wir Rahmenbedingungen, die einen wirtschaftlichen Betrieb weiter ermöglichen.“

Insgesamt betreibt RWE International Wasserkraftwerke in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien und Portugal mit einer installierten Leistung von 522 Megawatt. Das größte Portfolio befindet sich mit 393 MW in Deutschland, gefolgt von 80 Megawatt installierter Leistung in Großbritannien. In Schottland betreibt RWE International 15 Wasserkraftanlagen mit insgesamt 30 MW Leistung.