RWE baut Portfolio aus und steigert Ergebnis

Essen, 12.11.2020

  • Bereinigtes EBITDA wächst um 13 % auf 2,2 Mrd. €, bereinigtes EBIT steigt um 29 % auf 1,1 Mrd. €, bereinigtes Nettoergebnis liegt bei 762 Mio. €
  • Portfolio an Windkraft- und Solaranlagen wird bis Jahresende auf voraussichtlich rund 10 Gigawatt wachsen
  • Unternehmen treibt Zukunftsthema Wasserstoff in über 30 Projekten voran

 

Markus Krebber, CFO der RWE AG: „Unser starkes operatives Ergebnis der ersten drei Quartale zeigt: RWE kommt wirtschaftlich gut durch die Corona-Krise. Daher bekräftigen wir unsere Ergebnisprognose für 2020. Ebenso unverändert ist unser Vorhaben, die Dividende für das laufende Geschäftsjahr anzuheben. Mit der Kapitalerhöhung im Sommer haben wir die Weichen gestellt, um unser mittel- und langfristiges Wachstum bei den Erneuerbaren Energien noch beschleunigen zu können. Den ersten Schritt dazu haben wir mit der gerade abgeschlossenen Akquisition der Nordex-Pipeline bereits getan.“

RWE baut ihr Geschäft mit Erneuerbaren Energien weiter kontinuierlich aus: In den ersten drei Quartalen 2020 hat das Unternehmen rund 500 Megawatt (MW) an neuen Windkraft- und Solaranlagen in Betrieb genommen, im vierten Quartal sollen rund 800 MW hinzukommen. Damit erweitert RWE ihr Windkraft- und Solar-Portfolio zum Jahresende auf rund 10 Gigawatt. 
 
Wirtschaftlich gesehen hat RWE in den ersten drei Quartalen 2020 zugelegt: Das bereinigte EBITDA (bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) stieg auf 2,2 Mrd. €. Pro forma waren es im Vergleichszeitraum des Vorjahres 2,0 Mrd. €. Das ist ein Plus von 13 %. Beim bereinigten EBIT machte der Anstieg sogar 29 % aus; dies erreichte 1,1 Mrd. €. Im Vorjahreszeitraum waren es pro forma 891 Mio. €. Das bereinigte Nettoergebnis erreichte 762 Mio. €. Auf dieser Basis bekräftigt RWE die Ergebnisprognose für 2020: Das bereinigte EBITDA soll zwischen 2,7 und 3,0 Mrd. €, das bereinigte EBIT zwischen 1,2 und 1,5 Mrd. € liegen. In Anbetracht der starken Handelsperformance während der ersten drei Quartale werden die Kennzahlen voraussichtlich im oberen Bereich der genannten Bandbreiten liegen. Für das bereinigte Nettoergebnis lautet das Ziel 850 Mio. € bis 1,15 Mrd. €. An der geplanten Anhebung der Dividende auf 0,85 € je Aktie für das laufende Geschäftsjahr hält das Unternehmen fest.
 
Wirtschaftlich auf Kurs
Im Kerngeschäft mit Offshore Wind, Onshore Wind/Solar, Wasser/Biomasse/Gas und Energiehandel erwirtschaftete RWE in den ersten drei Quartalen ein bereinigtes EBITDA von 1,8 Mrd. €. Das ist ein Zuwachs gegenüber dem Pro-Forma-Ergebnis des Vorjahreszeitraums von 4 %. Für das Gesamtjahr erwartet RWE für das Kerngeschäft ein bereinigtes EBITDA zwischen 2,15 und 2,45 Mrd. €.
 
Offshore Wind: Verbesserte Auslastung der Windkraftanlagen führte zu deutlichem Plus
Das bereinigte EBITDA im Segment Offshore Wind legte in den ersten drei Quartalen 2020 deutlich zu und erreichte 738 Mio. €. Im Vorjahreszeitraum erzielte RWE pro forma 660 Mio. €. Der Zuwachs von 12 % ist im Wesentlichen auf verbesserte Windverhältnisse im ersten Quartal 2020 zurückzuführen. Für das laufende Jahr erwartet RWE für das Segment ein bereinigtes EBITDA zwischen 0,9 und 1,1 Mrd. €.
 
Onshore Wind/Solar: Ergebnisanstieg dank neuer Anlagen
Im Segment Onshore Wind/Solar stieg das bereinigte EBITDA im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8 % auf 336 Mio. €. In den ersten drei Quartalen 2019 lag es pro forma bei 311 Mio. €. Ausschlaggebend waren die Inbetriebnahme neuer Onshore-Windkraft- und Solar-Anlagen in Europa und Nordamerika und ein höheres Windaufkommen. Infolge der Corona-Pandemie verschiebt sich die Inbetriebnahme einiger Anlagen ins nächste Jahr, vor allem in den USA. Für das laufende Jahr geht RWE weiterhin für dieses Segment von einem bereinigten EBITDA zwischen 500 und 600 Mio. € aus.
 
Wasser/Biomasse/Gas: Deutlich besseres operatives Ergebnis
Auch das Geschäft im Segment Wasser/Biomasse/Gas legte deutlich zu: Das bereinigte EBITDA stieg auf 382 Mio. € nach pro forma 297 Mio. € im Vergleichszeitraum 2019. Ein wichtiger Faktor war die Wiedereinsetzung des britischen Kapazitätsmarkts. Für das laufende Jahr erwartet RWE ein bereinigtes EBITDA zwischen 550 und 650 Mio. € für das Segment.
 
Energiehandel: Guter Geschäftsverlauf
Das Handelsgeschäft verlief trotz der Corona-Krise sehr zufriedenstellend. Das bereinigte EBITDA erreichte 399 Mio. €. Im Vergleichszeitraum 2019 waren es pro forma 569 Mio. €. Für das Geschäftsjahr 2020 erwartet RWE in diesem Segment ein bereinigtes EBITDA am oberen Ende des prognostizierten Korridors von 150 bis 350 Mio. €.
 
Gute Ergebnisse auch außerhalb des Kerngeschäfts
Das bereinigte EBITDA im Segment Kohle/Kernenergie erreichte 381 Mio. € nach pro forma 205 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Das lag vorrangig daran, dass mit den Braunkohle- und Kernkraftwerken höhere Margen erzielt wurden als 2019. Für das Gesamtjahr geht RWE weiter von einem bereinigten EBITDA für das Segment zwischen 500 und 600 Mio. € aus.
 
85 % der Investitionen erfüllen „grüne“ Kriterien
In den ersten drei Quartalen 2020 hat RWE 1,6 Mrd. € in Sachanlagen investiert. 1,3 Mrd. € flossen dabei in den Bau neuer Windkraft- und Solaranlagen sowie Batteriespeicher, wie beispielsweise die großen Offshore-Windparks Triton Knoll vor der Küste Englands oder Kaskasi nahe Helgoland. Damit erfüllen 85 % der Investitionen die im Entwurf einer EU-Taxonomie vorliegenden Kriterien für grüne Investitionen.
 
Sehr gute Finanzlage: Eigenkapitalquote steigt auf über 30 %
Die Eigenkapitalquote hat sich zum Stichtag 30. September 2020 nochmals verbessert und liegt mittlerweile bei 31,3 % (31. 12. 2019: 27,3 %). Das lag vor allem am Mittelzufluss aus der Kapitalerhöhung im August von 2 Mrd. €. Das wirkte auch positiv auf die Nettoschulden; diese sanken zum Stichtag auf 5,9 Mrd. €.
 
Zukunftsthema Wasserstoff: RWE engagiert sich in über 30 Projekten in drei Ländern
Wasserstoff hat ein enormes Potenzial für die Energiewende und damit für RWE. Als eins der wenigen Unternehmen engagiert sich der Konzern in Projekten entlang der gesamten Wertschöpfungskette für Wasserstoff. Neben der Errichtung von Anlagen, die Strom aus Erneuerbaren Energien für grünen Wasserstoff liefern, hat RWE auch das Know-how, um ihn in großen Elektrolyseuren zu produzieren, in eigenen Gasspeichern zu lagern und bedarfsgerecht an Industriekunden zu liefern. Perspektivisch werden auch die eigenen Gaskraftwerke potentielle Abnehmer.
 
Mit GET H2 treibt RWE das derzeit größte Wasserstoffprojekt Deutschlands voran. Gemeinsam mit Partnern plant das Unternehmen am RWE-Kraftwerksstandort im niedersächsischen Lingen einen Elektrolyseur mit einer Kapazität von 100 MW. Insgesamt treibt RWE gemeinsam mit namhaften Partnern aus Industrie und Wissenschaft über 30 Wasserstoffprojekte in Deutschland, den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich voran.