- Positive Ergebnisentwicklung im internationalen Kerngeschäft führt zu einer Anhebung des Ergebnisausblicks für das Geschäftsjahr 2022
- Bereinigtes EBITDA für RWE auf Konzernebene nun in einer Größenordnung von 5,0 bis 5,5 Mrd. € erwartet
- Im Kerngeschäft nun ein bereinigtes EBITDA in einer Größenordnung von 4,3 bis 4,8 Mrd. € erwartet, insbesondere aufgrund der Entwicklung im Segment Wasser/Biomasse/Gas und im Energiehandel
- Im deutschen Kohle- und Kernenergiegeschäft profitiert RWE nicht von höheren Strompreisen
Michael Müller, Finanzvorstand der RWE AG: „Die Entwicklung unseres Ergebnisses im erstem Halbjahr war von einer außerordentlich starken Performance im Energiehandel geprägt. Zudem wird unser internationales Kraftwerksportfolio im Kerngeschäft in der gegenwärtigen Marktsituation verstärkt eingesetzt. Vor diesem Hintergrund können wir unsere Prognose für das Geschäftsjahr 2022 auf Konzernebene anheben. Unsere starke Finanzkraft werden wir nutzen, um unsere Wachstumsstrategie ‚Growing Green‘ konsequent umzusetzen und noch mehr in die Energiewende zu investieren.“
RWE hat in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2022 eine starke operative Entwicklung gezeigt. Insbesondere das Segment Wasser/Biomasse/Gas als auch der Energiehandel haben die Erwartungen in einem volatilen Marktumfeld übertroffen. Vorläufige Ergebniszahlen für das erste Halbjahr 2022 sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt. Dem gegenüber steht eine Belastung aus der Abschreibung auf einen Kohlebezugsvertrag aufgrund Sanktionen der britischen Regierung gegen Russland, die RWE im ersten Quartal 2022 auf insgesamt rund 850 Mio. € beziffert hat und die im neutralen Ergebnis verbucht wurde.
Es wird erwartet, dass sich die positive Ergebnisentwicklung fortsetzt. Daher hat RWE ihre Ergebnisprognose für das Gesamtjahr angehoben. Das bereinigte EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von RWE auf Konzernebene wird nun voraussichtlich zwischen 5,0 und 5,5 Mrd. € liegen.
Ausschlaggebend dafür sind höhere Erträge im RWE-Kerngeschäft, für das das Unternehmen ein bereinigtes EBITDA zwischen 4,3 und 4,8 Mrd. € prognostiziert. Im deutschen Kernenergie- und Kohlegeschäft wird ein Ergebnis wie bisher geplant erwartet, da die Stromproduktionsmengen bereits in Vorjahren verkauft wurden. Entsprechend dem Anstieg des EBITDA wird für 2022 ein bereinigtes EBIT zwischen 3,4 und 3,9 Mrd. € erwartet. Das bereinigte Nettoergebnis wird zum Jahresende voraussichtlich 2,1 bis 2,6 Mrd. € erreichen.
Michael Müller zur geplanten Dividende für das Geschäftsjahr 2022: „Wir fühlen uns dem Erfolg der Energiewende und unseren Aktionären verpflichtet. Wir bestätigen unser Dividendenziel von 0,90 € je Aktie für das Geschäftsjahr 2022.“
EBITDA-Entwicklung je Segment im Jahr 2022 und vorläufiges Ergebnis H1 2022
Offshore Wind: Das vorläufige Ergebnis des ersten Halbjahrs beläuft sich auf 632 Mio. € und liegt damit über dem Ergebnis des Vergleichszeitraums (H1 2021: 459 Mio. €). Das ist vor allem auf die Inbetriebnahme des Offshore-Windparks Triton Knoll und bessere Windbedingungen zurückzuführen. Die Prognose für das Gesamtjahr wird bestätigt.
Onshore Wind/Solar: Auch hier lag das Ergebnis für die ersten sechs Monate mit 491 Mio. € über dem Vorjahr (H1 2021: –42 Mio. €). Während sich im ersten Halbjahr 2021 hohe Ergebniseinbußen aufgrund einer außergewöhnlichen Kältewelle in Texas negativ auswirkten, kamen in den ersten sechs Monaten 2022 Ergebnisbeiträge aus dem Kapazitätszubau, höhere erzielte Strompreise und bessere Windverhältnisse zum Tragen. Infolgedessen wird die Prognose für das Segmentergebnis erhöht. Es wird nun ein Ergebnis 2022 zwischen 0,9 und 1,1 Mrd. € erwartet.
Wasser/Biomasse/Gas: Das vorläufige bereinigte EBITDA liegt zum Stichtag 30. Juni 2022 bei 755 Mio. €. Höhere Erträge im Vergleich zum Vorjahr aus der Optimierung des kurzfristigen Kraftwerkseinsatzes und höherer internationaler Erzeugungsmargen führten zu einer deutlichen Steigerung des Ergebnisses im Vergleich zum Vorjahr (H1 2021: 297 Mio. €). Die Prognose für das bereinigte EBITDA für das Gesamtjahr wird angehoben und dürfte zwischen 1,4 und 1,7 Mrd. € liegen. Auf Basis regulatorischer Änderungen für mehr Versorgungssicherheit in den Niederlanden wird in der zweiten Jahreshälfte ein Anstieg der Stromerzeugung des RWE-Kraftwerks Eemshaven erwartet. Zudem wird dort die angekündigte Übernahme des Kraftwerks Magnum ab dem 4. Quartal 2022 zum Ergebnis beitragen.
Energiehandel: Das vorläufige Ergebnis des Segments für das erste Halbjahr beläuft sich auf 545 Mio. € (H1 2021: 525 Mio. €). Daher wird in der Prognose jetzt davon ausgegangen, dass das bereinigte EBITDA für das Gesamtjahr 350 Mio. € deutlich übersteigt.
Außerhalb des Kerngeschäfts beträgt das vorläufige bereinigte EBITDA des Segments Kohle/Kernenergie 501 Mio. € für das erste Halbjahr 2022 (H1 2021: 545 Mio. €). Für das Gesamtjahr wird erwartet, dass das Ergebnis innerhalb der Prognose liegen wird und damit unter dem Vorjahresergebnis.
Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet RWE eine Fortsetzung der positiven Ergebnisentwicklung. Aufgrund der aktuellen Unsicherheiten wird jedoch eine neue Ergebnisprognose für 2023 oberhalb der bisherigen Prognose erst zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt.
RWE wird ihre Zwischenmitteilung für das erste Halbjahr 2022 am 11. August 2022 veröffentlichen.