- 2022 insgesamt 4,4 Mrd. € netto investiert und über 30 Anlagen in 11 Ländern mit 2,4 Gigawatt ans Netz genommen
- Kapazitätszubau trägt deutlich zum Ergebnisanstieg bei Erneuerbaren Energien bei; 22 % mehr Strom aus Wind und Sonne im Vergleich zum Vorjahr
- Ergebnisanstieg im internationalen Kerngeschäft auch getrieben von starkem Handelsergebnis und verbesserten Marktbedingungen in der Stromerzeugung; deutsches Kohle- und Kernenergiegeschäft dagegen unter Vorjahr
- Konzernergebnis 2022: 6,3 Mrd.€ bereinigtes EBITDA, 3,2 Mrd. € bereinigtes Nettoergebnis; Dividendenziel von 0,90 € bestätigt
- Ausblick 2023: RWE erwartet, an Vorjahresergebnis anknüpfen zu können; Dividendenerhöhung auf 1,00 € je Aktie angestrebt
RWE hat ihre Investitions- und Wachstumsstrategie „Growing Green“ auch in einem sehr herausfordernden Jahr 2022 konsequent weiter vorangetrieben und dabei das Tempo noch einmal spürbar erhöht. Das Unternehmen hat seine gute Marktposition weiter ausgebaut, sowohl durch organisches Wachstum im Kerngeschäft als auch durch strategische Akquisitionen. Der Zukauf von Con Edison Clean Energy Businesses (Con Edison CEB) macht RWE zu einem führenden Unternehmen für Erneuerbare Energien im stark wachsenden US-Markt. Mit der Akquisition von Solar-Entwicklungsgeschäften in Polen und Großbritannien beschleunigt RWE auch hier ihr Wachstum.
Das mit Bundes- und Landesregierung vereinbarte Vorziehen des Kohleausstiegs auf 2030 zahlt ebenfalls auf die Transformation von RWE ein. Damit wird die Basis geschaffen, um als Unternehmen auf den 1,5-Grad-Pfad bei den CO2-Emissionsminderungen zu gelangen. Unabhängig davon hat RWE im vergangenen Jahr bei der Bewältigung der Energiekrise geholfen und dazu beigetragen, die Energieversorgung Deutschlands bestmöglich abzusichern.
Das bereinigte EBITDA des Segments für 2023 soll in einem Korridor von 1,75 Mrd. € bis 2,15 Mrd. € liegen. Im laufenden Geschäftsjahr werden die realisierten Strompreise und die Erträge aus der kurzfristigen Optimierung des Kraftwerkseinsatzes voraussichtlich unter dem hohen Niveau des Vorjahres liegen. Zudem rechnet RWE mit Belastungen aus Stromerlösabschöpfungen. Positive Effekte erwartet RWE aus der Inbetriebnahme der Netzstabilisierungsanlage in Biblis und der Einbeziehung des Gaskraftwerks Magnum.
Energiehandel: Aufgrund eines über nahezu alle Handelsprodukte und Regionen hinweg äußerst starken Handelsgeschäfts lag das bereinigte EBITDA im Segment Energiehandel 2022 bei 1,2 Mrd. €. Für 2023 dürfte das bereinigte EBITDA des Segments bei normalem Geschäftsverlauf im Bereich von 0,3 Mrd. € bis 0,6 Mrd. € liegen.
Ergebnisrückgang im deutschen Kohle- und Kernenergiegeschäft: Das Segment Kohle/Kernenergie erzielte 2022 ein bereinigtes EBITDA von 0,75 Mrd. € nach 0,9 Mrd. € im Vorjahr. Das lag vorrangig an Kraftwerksschließungen. RWE hatte zudem den Großteil der Stromproduktion der deutschen Braunkohle- und Kernkraftwerke langfristig vor der Energiekrise verkauft. 2023 wird sich das bereinigte EBITDA margenbedingt voraussichtlich auf 0,8 Mrd. € bis 1,2 Mrd. € verbessern.
Hohe Investitionen und solide Finanzlage: Letztes Jahr hat RWE 4,4 Mrd. € netto investiert und damit über 50 % mehr als im Vorjahr. Der größte Investitionsbetrag entfiel auf den deutschen Offshore-Windpark Kaskasi, dessen 38 Turbinen bereits ins deutsche Netz einspeisen, und den britischen Nordsee-Windpark Sofia, den RWE voraussichtlich 2026 fertigstellen wird. Hinzu kam die einmalige Pachtgebühr für ein Areal in der New Yorker Bucht, auf dem RWE Offshore-Windkraftanlagen bauen will, sowie Investitionen in neue Onshore-Windparks und Solaranlagen. In Summe hat RWE im letzten Jahr über 30 Anlagen fertig gestellt und in Betrieb genommen. Über 80 % der Investitionen des RWE-Konzerns sind taxonomiekonform. Im Jahr 2023 will RWE noch einmal deutlich mehr investieren. Den Finanzbedarf für dieses starke Wachstum deckt RWE vorrangig durch Einnahmen aus dem operativen Geschäft. Zum Stichtag 31.12.2022 wies RWE ein Nettovermögen von 1,6 Mrd. € und eine Eigenkapitalquote von 21 % aus.
Ergebnis 2023 soll an Vorjahresniveau anknüpfen: RWE geht derzeit davon aus, im laufenden Geschäftsjahr an das gute operative Ergebnis von 2022 anknüpfen zu können. Der Erwerb von Con Edison CEB und die Inbetriebnahme neuer Wind- und Solarparks werden sich positiv auf die Ertragslage auswirken. Zudem geht RWE davon aus, dass das Windaufkommen Normalniveau erreicht und ihre Windparks deshalb besser ausgelastet sind als 2022. Die Erträge aus der kurzfristigen Optimierung des Kraftwerkseinsatzes und aus dem Energiehandel dürften nicht mehr das außergewöhnlich hohe Vorjahresniveau erreichen. Zudem rechnet RWE mit Belastungen aus europäischen und britischen Stromerlösabschöpfungen.
Für 2023 soll auf Konzernebene ein bereinigtes EBITDA zwischen 5,8 Mrd. € und 6,4 Mrd. € erzielt werden; im Kerngeschäft soll es sich auf 4,8 Mrd. € bis 5,4 Mrd. € belaufen. Für das bereinigte EBIT veranschlagt RWE 3,6 Mrd. € bis 4,2 Mrd. €, für das bereinigte Nettoergebnis 2,2 Mrd. € bis 2,7 Mrd. €. Das Dividendenziel soll für das Geschäftsjahr 2023 auf 1,00 € je Aktie angehoben werden.
Michael Müller, Finanzvorstand der RWE AG, sagt: „Unsere solide Finanzlage und unsere guten Ergebnisse versetzen uns in die Lage, auch 2023 stark in das Wachstum von RWE zu investieren. Auch unsere Aktionäre wollen wir angemessen am Erfolg beteiligen und schlagen daher für das laufende Geschäftsjahr 2023 eine Dividende von 1 Euro je Aktie vor.“