- Speicherkapazität am Standort wächst damit auf 1,35 Gigawattstunden
- Anlagen werden helfen, Strompreis-Spitzen abzudämpfen
- Superschnelle Wechselrichter ermöglichen zudem Momentanreserve
Wo RWE bis 2021 Steinkohle verstromte, speichert das Unternehmen künftig Elektronen. Auf dem Gelände des Kraftwerks Westfalen in Hamm errichtet RWE drei neue Batterieparks mit einer installierten Gesamtleistung von rund 600 Megawatt (MW) und einer Kapazität von 1,2 Gigawattstunden. Für den Bau investiert RWE einen mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag.
Die Anlagen können ihre Maximalleistung jeweils zwei Stunden lang erbringen. Zusammen mit dem im Februar in Betrieb genommenen Batteriespeicher verfügt der Standort damit künftig über eine Speicherkapazität von 1,35 Gigawattstunden. Damit könnte man rechnerisch mehr als 23.000 durchschnittliche E-Autos laden.
Nikolaus Valerius, CEO RWE Generation SE: „Mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien steigt der Bedarf an Technologien, die Ungleichgewichten im Stromnetz blitzschnell entgegenwirken. Batteriespeicher sind dafür ideal, weil sie schnell und wirtschaftlich sind. Durch den massiven Ausbau unserer Speicherkapazität am Kraftwerk Westfalen wird Hamm zur Speicherhauptstadt Deutschlands. Unsere Anlagen werden einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung des Energiemarktes leisten, indem sie überschüssige Energie effizient speichern und gezielt einspeisen – mit strompreisdämpfender Wirkung für Verbraucher und Industrie.“
Marc Herter, Oberbürgermeister der Stadt Hamm: „Die Energiewende in Deutschland braucht gesicherte Speicherkapazitäten und Hamm kommt dabei eine tragende Rolle zu: Die weiteren Batterie-Großspeicher auf dem Gelände des Kraftwerks Westfalen in Uentrop sorgen dafür, dass das Netz stabil läuft und kurzfristige Schwankungen kostengünstig ausgeglichen werden können. Mit den zusätzlichen Speicherkapazitäten beweist der Energiestandort Uentrop ein weiteres Mal seine Unverzichtbarkeit in der neuen regenerativen Energiewelt. Zur großen grünen Steckdose, die die AMPRION mit dem Konverter in Uentrop bauen wird, und den zwei Gigawattstunden Batteriespeicherkapazität, die die RWE am Standort zubauen, sorgen wir am Standort ganz praktisch dafür, dass die Energiewende läuft.“
Die Batteriespeicher werden unter anderem Regelenergie zur Stabilisierung des Stromnetzes bereitstellen. Darüber hinaus sind die Anlagen bereits auf die Bereitstellung neuer Netzdienstleistungen ausgelegt. Durch die Verwendung modernster Regeltechnik und superschneller Wechselrichter können die neuen Batteriespeicher innerhalb von Millisekunden Reserveleistung bereitstellen. Diese Systemdienstleistung wird als Momentanreserve oder Inertia bezeichnet.
Die Netzstabilität zu halten, wird mit dem wachsenden Anteil der Erneuerbaren Energien im Energiesystem immer herausfordernder. Darum wird die Momentanreserve als schnellste verfügbare Ausgleichsenergie im Netzsystem immer wichtiger. Bislang wurde Momentanreserve vor allem durch rotierende Massen von Turbinen, z. B. in Kohlekraftwerken, bereitgestellt. Da Erneuerbare Energien konventionelle Erzeugungsanlagen immer weiter ersetzen, nimmt die Anzahl der rotierenden Generatoren ab. Batteriespeicher können diesen Verlust an Momentanreserve ausgleichen.
Die drei geplanten Batteriefelder werden zusammen eine Fläche von mehr als sechs Hektar abdecken. Darauf installiert RWE in 316 Überseecontainern mehr als 25.000 Lithium-Eisen-Batterien (LFP).
Erste bauvorbereitende Maßnahmen sind bereits angelaufen. Die neuen Batterieanlagen sollen zwischen 2026 und 2028 in Betrieb gehen.
Batteriespeicher bei RWE
Als Treiber der Energiewende entwickelt, baut und betreibt RWE Batteriespeichersysteme in den USA, in Europa und Australien. Das Unternehmen betreibt derzeit Batteriespeichersysteme mit einer Gesamtkapazität von rund 1.200 Megawatt (MW). Als integralen Bestandteil ihrer Wachstumsstrategie, plant RWE einen deutlichen Ausbau ihrer Batteriespeicherkapazitäten weltweit.