Ein Blick über die Schulter von Daniel und Offshore-Wartungsarbeiten im schwedischen Winter

„Die Wetterbedingungen bestimmen, welche Arbeiten erledigt werden können“


Zur ruhigen See mit zauberhaftem Regenbogen gesellt sich anschließend ein atemberaubender Sonnenuntergang – das sind die malerischen Szenen, die wir bei Offshore-Windparks oft im Kopf haben, stimmts? Und es gibt sie natürlich auch, keine Frage. Zumeist aber sieht die Realität auf hoher See etwas anders aus, vor allem im tiefsten Winter. Um überhaupt auf See arbeiten zu dürfen, absolvieren alle Techniker ein besonderes Sicherheitstraining. Denn nicht nur in der kalten und dunklen Jahreszeit bei rauen Wetterverhältnissen muss die eigene Sicherheit und die des Teams gewährleistet sein, um den Windpark überhaupt am Laufen halten zu können.

Einer dieser Offshore-Windparks der sich zwischen malerischer Szenerie und erbarmungsloser Härte der Natur bewegt ist Kårehamn. Sieben Kilometer vor der schwedischen Ostseeküste gelegen, können die örtlichen Witterungsbedingungen im Winter extrem sein und die Temperaturen auch schon mal zweistellige Minusgrade erreichen. Eis und Schnee werden zum Standard und erschweren die ohnehin schon anspruchsvolle Arbeit.


Überlebenstraining für die Arbeiten auf hoher See

Daniel ist seit 2013 Offshore Techniker im Windpark Kårehamn. Der gelernte Elektriker war zuvor in einem Kernkraftwerk und in der Stahlindustrie angestellt, bevor es ihn ans Meer zog. Ein neues und extrem spannendes Arbeitsumfeld, das natürlich mit dem genannten Sicherheitstrainings begann: „Alle Offshore-Techniker müssen zunächst einen Überlebenskurs auf See absolvieren, der sie auf die potenziellen Gefahren während der Arbeit vorbereitet. Dazu gehören Übungen mit einem Helikopter, etwa das Abseilen oder befreien aus einem in einem Schwimmbad untergegangenen Helikopterwrack. Sprünge aus großer Höhe gehören ebenso dazu wie Rettungsinsel-Übungen und noch vieles mehr.“


Umgang mit harten Witterungsverhältnissen

Die harten, winterlichen Bedingungen in Kårehamn verlangen Daniel und dem Team einiges ab. „Das Hauptproblem sind vor allem starker Wind, hoher Wellengang und die sehr niedrigen Temperaturen mit Eis“, erklärt er. „Manchmal gibt es so viel Eis auf dem Meer, dass wir gar nicht hinausfahren können. Wenn wir es doch schaffen, irgendwie rauszukommen, müssen wir während des Transfers die Turbinen starten und stoppen um zu verhindern, dass Eis von ihnen herunterfällt und jemand verletzt wird. An der Turbine angekommen, müssen wir zunächst das Eis von den Fundamenten entfernen, um unsere Arbeiten starten zu können.“


Anspruchsvoll und anstrengend, aber jeden Tag ein bisschen besser

Gerade bei anspruchsvollen Aufgaben, zum Beispiel einem Getriebeaustausch, und schwierigen Wetterbedingungen ist die Rutsch- und Stolpergefahr oder das Risiko für Quetschungen sehr hoch. Neben den langen Arbeitstagen oder einem gerade neu zusammengestellten Team.

Das ist sowohl physisch wie mental anstrengend. „Wir müssen immer mit einer kurzfristigen Änderung in unserer Planung rechnen“, sagt Daniel. „Im Grunde entscheiden nicht wir, sondern die Natur und unsere Turbinen, welche Arbeiten erledigt werden können. Das kann mental sehr anstrengend sein, da man ständig auf der Hut vor Gefahren seien muss.”


Die abenteuerliche Reise zum Arbeitsort

Auch die Anreise zum Arbeitsort ist für Daniel mitunter eine Herausforderung für sich. „Kårehamn ist ein abgelegener Ort mit langen Anfahrtswegen. Dies mit dem Familienleben zu vereinbaren, wenn man die Kinder zur Schule zu bringen muss, ist nicht immer einfach. Jeden Tag muss ich die Kinder und mich selbst fertig machen und auch mein Essen für die gesamte Schicht mitnehmen. An manchen Tagen ist das persönliche Energielevel etwas niedriger, dann fällt es schon schwer.“

Aber das gelebte #WorkTogether hält das Team zusammen. „Wir haben ein tolles Team und arbeiten auch gut mit der Schiffsbesatzung zusammen. Jeden Tag nehmen wir uns vor, noch besser und effizienter zu arbeiten.“ Mit einem Augenzwinkern fügt er noch hinzu: „Und die Aussicht auf See ist ja auch nicht gerade die Schlechteste.“

Für die meisten von uns ist dies sicherlich kein gewöhnlicher Arbeitstag.

„Die Wetterbedingungen bestimmen, welche Arbeiten erledigt werden können“

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