Erster Arbeitstag inmitten der Hauptrevision am größten Pumpspeicherkraftwerk Nordrhein-Westfalens – und dann auch noch im Homeoffice! Wie gut, dass Neueinsteigerin Nicole sich auf die Unterstützung ihres Buddys Simon verlassen konnte. Wie sie das große Revisionsprojekt in Herdecke gemeinsam angehen, erzählen die beiden im Interview.
Steckbriefe
Das Interview
Ihr seid aktuell beide im Pumpspeicherkraftwerk Herdecke in das größte Revisionsprojekt der Wasserkraft seit 30 Jahren eingebunden. Nicole, wie wichtig ist es, einen guten Buddy an deiner Seite zu haben?
Nicole: Für mich ist Simons Unterstützung gerade in meiner Anfangszeit sehr wertvoll. Ich möchte mich möglichst schnell und intensiv in meine neuen Aufgaben einarbeiten, damit ich meinen Teil zum Projekterfolg beitragen kann. Da Simon unser stellvertretender Fachbauleiter für die gesamte Maschinentechnik ist, hat er einen guten Überblick über das Gesamtprojekt. Er hat mich mit allen Kollegen, mit denen ich jetzt eng zusammenarbeite, bekannt gemacht und mir das Pumpspeicherkraftwerk im Detail gezeigt. Bei Fragen jeglicher Art steht er mir immer auf dem kurzen Dienstweg zur Seite. Wir tauschen uns jeden Tag aus – egal ob persönlich vor Ort, per Telefon oder via Skype.
Simon: Nicole war von Anfang an sehr engagiert und ist schon jetzt, nach gerade einmal zwei Monaten, ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Teams. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie die Anlage schon besser kennt als ich. Darüber bin ich sehr froh, denn bei einem Revisionsprojekt dieser Größe ist jede helfende Hand wertvoll.
Konntest du auch von deinen neuen Aufgaben als Buddy profitieren, Simon?
Simon: Für mich ist der Perspektivwechsel total spannend: Vor nicht allzu langer Zeit hatte ich noch die gleichen Fragen wie Nicole. In den letzten drei Jahren habe ich so viel dazugelernt, dass ich sie nun beantworten kann. Mit welchen Programmen arbeiten wir? Wo sind unsere Zeichnungen ablegt? Wie ist das Pumpspeicherkraftwerk im Detail aufgebaut? Gleichzeitig bringt Nicole durch ihre Nachfragen und bisherigen Erfahrungen aber auch frischen Wind ins Team, sodass wir bestehende Prozesse vielleicht noch einmal überdenken und verbessern können. Auch konnte ich sehr von ihren SAP-Kenntnissen profitieren. Ich habe meine Buddy-Aufgabe nie als zeitraubend oder belastend empfunden. Ganz im Gegenteil: Es ist eine absolute Win-Win-Situation.
Ihr seid also gut aufgestellt für die nächsten Revisionsschritte. Wie sehen eure Aufgaben im Projekt denn genau aus?
Simon: Ich kümmere mich insbesondere um die Erneuerung des Korrosionsschutzes der Stahlwasserbaukomponenten im Kraftwerk und bin stellvertretender Fachbauleiter für die gesamte Maschinentechnik.
Nicole: Ich bin vor allem im Bereich der Pumpturbine tätig. Ab dem 12. April wird diese für die Revision stillgelegt. Die einzelnen Komponenten werden ausgebaut und mit unserer Krananlage nach oben befördert, wo erste Befundaufnahmen durchgeführt werden und der Weitertransport vorbereitet wird. Vor allem die Koordination der Arbeiten stellt uns vor große Herausforderungen, da parallel ebenfalls am Kugelschieber und an der Druckausgleichsstopfbüchse gearbeitet wird.
Nicole, könntest du dir vorstellen, selbst einmal Buddy für einen Neueinsteiger zu werden?
Nicole: Ich würde meine Erfahrungen sehr gerne weitergeben. Gerade in der aktuellen Zeit, wo mobiles Arbeiten auf der Tagesordnung steht, tut es gut, einen festen Ansprechpartner zu haben. Mein erster Arbeitstag in der neuen Abteilung fand zum Beispiel im Homeoffice statt. Da war ich schon froh, dass Simon sich bei mir gemeldet und mich bei meinen ersten Schritten unterstützt hat. Das würde ich gerne irgendwann weiterführen und mich um den nächsten Neueinsteiger kümmern.
Was war euer schönster Buddy-Moment?
Simon: Das war auf jeden Fall unser erster gemeinsamer Arbeitstag vor Ort in Herdecke. Bei strahlendem Sonnenschein habe ich Nicole das gesamte Pumpspeicherkraftwerk gezeigt.
Nicole: An dem Tag waren wir auch oben am Pumpspeicherbecken, von wo aus man eine tolle Aussicht auf den Fluss hat. Das war definitiv ein schöner Moment!
Vielen Dank für das Interview.