Immerath / Pesch / Lützerath
Eine neue Heimat auf 270 Grundstücken: Zahlen und Fakten.
Im Rheinischen Braunkohlenrevier sind in den vergangenen 70 Jahren fast 43.000 Menschen aus gut 50 Dörfern, Ortsteilen, Siedlungen und Weilern umgesiedelt. Kein Dorf glich und gleicht dem anderen, zu verschieden sind die örtlichen Verhältnisse und die Wünsche und Ziele der Bewohner für ihren Ort. Deshalb ist jede Umsiedlung für die Verantwortlichen in Behörden und Bergbau auch ein Lernprozess und der Ablauf der Umsiedlung hat sich über die Jahre verändert. Ablesbar ist das vor allem am jeweiligen Ortsbild und an den Baustilen: So haben sich die Vorstellungen von Bauen und Wohnen und von einer angemessenen Verkehrserschließung über die Jahre stark gewandelt. Auch die örtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen waren und sind einem starken Wandel unterworfen, der auch vor den Umsiedlungsorten nicht haltgemacht hat.
Unverändert ist dagegen das einhellige Ziel aller Beteiligten: Die Umsiedlung soll die wirtschaftliche Situation der Menschen sichern und die sozialen Strukturen möglichst intakt an den jeweiligen neuen Ort übertragen – damit die Dorfgemeinschaft dort ihre Traditionen nach den sicherlich schwierigen Jahren von Planung, Bautätigkeit und Umzug fortsetzen kann. Diese Herausforderungen sind gemeistert worden. Jede erfolgreiche Umsiedlung im Rheinischen Revier ist im Ergebnis ein imposantes Gemeinschaftswerk, aber auch die Summe vielfacher individueller Leistungen, die höchsten Respekt und – aus der Sicht einer auf sichere Energie angewiesenen Gesellschaft – große Dankbarkeit verdient.