Das Gefüge einer Dorfgemeinschaft besteht aus vielschichtigen Verflechtungen zwischen den einzelnen Umsiedlern, aus familiären Bindungen, aus Freundschaften, aus Nachbarschaft, aus Mitgliedschaften in Vereinen und Vereinigungen. Bei jeder Umsiedlung gilt es, Strukturen und Wandel dieses Beziehungsgeflechts zu erkennen und zu fördern, damit sich die Dorfgemeinschaft am neuen Standort etablieren und weiterentwickeln kann.
Zum Erhalt der Dorfgemeinschaft ist das Konzept der gemeinsamen Umsiedlung in den vergangenen 50 Jahren von der Mehrheit der Umsiedler im Rheinischen Braunkohlenrevier mitgetragen worden. Durch dieses Konzept soll erreicht werden, dass möglichst viele Bewohner des alten Dorfes zügig in den neuen, gemeinsam mit ihnen ausgewählten und geplanten Standort umsiedeln. Unter Einbeziehung der Bürger soll die Umsiedlungsplanung die entsprechenden Voraussetzungen dazu schaffen.
Die gemeinsame Umsiedlung versteht sich als Angebot an jeden Umsiedler. Aufgrund der Entscheidungsfreiheit des Einzelnen orientiert sich ein Teil der Dorfbevölkerung erfahrungsgemäß anderweitig und nimmt nicht daran teil. Es hat sich aber gezeigt, dass die Beteiligungsquoten von 50 % bis über 80 % ausreichen, um am neuen Standort die alte Dorfgemeinschaft im Wesentlichen zu erhalten und in ihrem Sozialgefüge funktionsfähig zu gestalten bzw. eine gute Basis zur Weiterentwicklung der Dorfgemeinschaft bietet.