WirtschaftsWoche: Es gibt eine preisgekrönte Dokumentation über unsere Energieversorgung: „Blackout“ heißt sie. Dort vergleicht ein Experte den Plan für die Energiepolitik mit einem Fallschirmspringer, der erst in der Luft anfängt, seinen Fallschirm zusammenzunähen. Passt das?
Markus Krebber: Der Vergleich ist nicht passend. So dramatisch ist die Lage nicht. Unser Gesamtsystem ist im europäischen Kontext robust, sodass wir keine fatalen Ereignisse befürchten müssen.
WirtschaftsWoche: Es klingt fatal, wenn BDI-Chef Siegfried Russwurm sagt, in der Industrie gingen die Lichter aus.
Markus Krebber: Wenn wir das Energieangebot nicht schnell ausweiten, um so auch die Energiepreise zu senken, setzt ein schleichender Prozess ein, den wir bereits beobachten: Die Industrie fragt deutlich weniger Energie nach, es wird weniger produziert.
WirtschaftsWoche: Der Prozess galoppiert doch eher.
Markus Krebber: Es gibt derzeit einen deutlicheren Einbruch in der Industrieproduktion, das stimmt. Weil sich Effekte überlagern: Das gedrosselte Wachstum der globalen Wirtschaft, insbesondere in China, trifft uns als Exportnation besonders stark, dazu kommen die hohen Energiekosten, die zu Produktionsverlagerungen führen.
WirtschaftsWoche: Erkennen Sie einen Plan, wie die Energiewende gelingen könnte?
Markus Krebber: Es gibt einen Plan. Aber die Umsetzung ist in Teilen nicht schnell genug und zu kompliziert. Es fehlen wichtige Bausteine.
WirtschaftsWoche: Her mit dem Industriestrompreis?
Markus Krebber: Das ist eine politische Entscheidung. Zu den Fakten: Wir haben einen Energiemangel. Und diesen Mangel können wir nur beseitigen, indem wir schnell in die Ausweitung des Energieangebots investieren, nicht indem wir den Strompreis subventionieren. Aber natürlich haben weite Teile der energieintensiven Industrie und des Mittelstandes bei den heutigen Preisen ein echtes Problem. Am Ende muss die Regierung entscheiden, wen man begünstigen will, weil man industriepolitisch auch energieintensive Produktion hier erhalten will. Für mich ist wichtig: Die Lösung darf nicht die Investitionen in erneuerbare Energien behindern. Der Markt für langfristige Stromabnahmeverträge muss funktionsfähig bleiben.
WirtschaftsWoche: Im April mussten Sie Ihr Atomkraftwerk Emsland abschalten. Die zuvor von drei Kraftwerken erzeugte Strommenge importieren wir. Schwächt das Deutschland?
Markus Krebber: Wenn Angebot bei gleicher Nachfrage wegfällt, wird der Strom europaweit dort produziert, wo er am günstigsten ist. Die französische Kernenergie ist nach Schwierigkeiten im Jahr 2022 zurück, skandinavische Wasserkraft ist günstiger als Strom aus Gaskraftwerken in Deutschland. Deshalb importieren wir derzeit.
WirtschaftsWoche: Aber gerade in Süddeutschland fehlt jetzt Erzeugungskapazität.
Markus Krebber: Wir haben schneller abgeschaltet, als der Neubau geplant wurde. Auf die Konsequenzen haben wir jahrelang hingewiesen. Andere Länder wie Japan und Korea haben eine Lehre aus der deutschen Energiewende gezogen: Die bauen zuerst das Neue und schalten das Alte dann ab.
WirtschaftsWoche: Die FDP schlägt vor, die Atomkraftwerke wieder hochzufahren.
Markus Krebber: Die Anlagen sind abgeschaltet, die Betriebsgenehmigung ist zurückgegeben. Unser Auftrag ist nach Atomgesetz schnellstmöglicher Rückbau – und daran arbeiten wir.
WirtschaftsWoche: Das ist Ihre offizielle Sprachregelung. Wir hören gerade von vielen Mittelständlern: Korrigieren wir den Fehler, schalten wir die Dinger wieder an. Ginge das überhaupt?
Markus Krebber: Es wäre falsch zu behaupten, es sei technisch unmöglich. Aber das bedeutet nicht, dass so ein Schritt sinnvoll oder schnell möglich wäre. Kernkraftwerke lassen sich nicht an- und ausschalten wie Kaffeemaschinen, vor allem nicht, wenn der Rückbau kontinuierlich vorangeht. Es werden täglich Anlagenteile zerlegt, Rohrleitungen durchschnitten. Neben den technischen Herausforderungen gibt es derzeit keine gesetzliche, sicherheitstechnische und genehmigungsrechtliche Grundlage. Die ist nicht einfach zu schaffen. Im theoretischen Fall ist davon auszugehen, dass sie jahrelang beklagt würde. Wie lange dauert es, bis man da durch ist? Zwei Jahre? Fünf? Zehn? Und wer bezahlt die Rechnung? RWE hat kein Interesse, in Deutschland weiter in Kernkraft zu investieren. Wenn die Regierung das möchte, muss sie ein Konzept erarbeiten.
WirtschaftsWoche: Das wird sie kaum tun. Überzeugt es Sie, wie Berlin die Energiewende angeht?
Markus Krebber: Es fehlt das Gesamtbild. Die Kommunikation ist sehr kleinteilig, an einzelnen Maßnahmen orientiert, die unmittelbar in den Lebensalltag der Bürger eingreifen.
WirtschaftsWoche: Sie sprechen über das Gebäudeenergiegesetz?
Markus Krebber: Eine Verbotsdiskussion und der Eindruck, dass den Leuten etwas weggenommen wird – ihre Heizung oder ihr Auto, sind immer schwierig. Besser ist es, Anreize für Veränderungen zu setzen. Wir sollten Lust auf neue Technologien machen. Die werden kommen, etwa Solardächer und Batterien, aber es wird dauern. Zuerst zu zeigen, dass das Neue funktioniert, ist besser als Altes zu verbieten. Das schürt Ängste und erzeugt Abwehrreaktionen.
WirtschaftsWoche: Viele Unternehmer warnen: Ihr schadet uns, wenn ihr die Energiewende um jeden Preis durchzieht. Steht Klimaschutz gegen Wohlstand?
Markus Krebber: Den Konflikt sehe ich so nicht, denn wir benötigen offenkundig massive Investitionen in die Energieversorgung – und die können nicht fossil sein. Der Konflikt ist eher, ob die Politik im Kleinklein überreguliert oder ob sie pragmatisch breitere Lösungen zulässt. Für die Industrie lautet die zentrale Frage: Wie bekommen wir unsere Produkte grün?
WirtschaftsWoche: Welche Bausteine fehlen?
Markus Krebber: Konsens besteht über den Ausbau der erneuerbaren Energien und Netze - das muss jetzt schnell voran kommen. Es fehlt die Kraftwerksstrategie der Bundesregierung. Da geht es um den Neubau von wasserstofffähigen Gaskraftwerken, um gesicherte Leistung, auch wenn Wind und Sonne nicht produzieren. Dazu brauchen wir ein Wasserstoffnetz und auch Wasserstoff, der in ausreichenden Mengen schnell verfügbar ist. Dazu reicht der grüne Wasserstoff zu Beginn nicht, ohne blauen wird es nicht gehen. Und wir müssen in der Lage sein, in großem Maßstab CO2 aufzufangen, abzuscheiden, abzutransportieren und einzulagern.
WirtschaftsWoche: Bei den Gaskraftwerken rennt die Zeit davon. Bis Mitte der 30er Jahre benötigen wir rund 40 zusätzliche.
Markus Krebber: Wir können uns nicht nur auf Wind und Sonne verlassen. Wenn der Kohleausstieg 2030 kommen soll, dann braucht es unmittelbar Klarheit über die Rahmenbedingungen für die neuen wassersstofffähigen Gaskraftwerke. Die Vorlaufzeiten zur Inbetriebnahme sind bis zu sechs Jahren.
WirtschaftsWoche: Wer kann die bauen?
Markus Krebber: Dazu gibt es vier bis sechs weitere Anbieter, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Aber der Prozess dauert schon recht lange. Der Vergütungsrahmen und die Ausschreibungsbedingungen sind weiter unklar. Nötig ist ein einfaches Modell, um schnell möglichst günstig Kapazität hinzuzubauen. Auf detaillierte, kleinteilige Vorgaben sollte verzichtet werden. Wir wollen mindestens drei Gigawatt Kapazität bauen. Wenn der Rahmen stimmt, auch mehr.
WirtschaftsWoche: Und wenn das noch länger dauert?
Markus Krebber: Spätestens im ersten Quartal 2024 muss ausgeschrieben werden. Wenn Gaskraftwerke nicht schnell genug gebaut werden, muss die Kohle länger im System bleiben.
WirtschaftsWoche: Für Sie ist das doch komfortabel. Ob Gas oder weiter Kohle: RWE verdient in jedem Fall.
Markus Krebber: Für uns ist 2030 in jedem Fall Schluss. Wenn die Kohle länger gebraucht wird, muss der Bund die Kraftwerke in die Reserve nehmen. So ist es im Vertrag zum vorgezogenen Ausstieg 2030 geregelt. Das geht dann nicht mehr auf unsere Rechnung. Sie werden mit diesen Kraftwerken im Jahr 2030 auch kein wesentliches Geld mehr verdienen, weil die Auslastung deutlich sinkt.
WirtschaftsWoche: Andere wetten trotzdem auf die Kohle, etwa die Energie-Holding EPH des tschechischen Investors Daniel Křetínsky.
Markus Krebber: Es gibt immer andere Meinungen im Markt.
WirtschaftsWoche: Ihre Geschäfte laufen blendend, Analysten sagen: Kaufen. Dennoch fordern Investoren, dass Sie früher aus der Kohle rausgehen, weil die Aktie sonst unterbewertet bleibt.
Markus Krebber: Diese Stimmen sind kaum noch hörbar. Die Hauptversammlung im vergangenen Jahr hat einen entsprechenden Antrag mit großer Mehrheit abgelehnt – und das war, bevor wir die Einigung mit der Bundesregierung über einen Ausstieg 2030 erzielt haben. Unser CO2-Reduktionspfad ist im Einklang mit dem 1,5-Grad-Ziel. Wichtig ist mir, auch die Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu unterstreichen, die Jahrzehnte lang gute Arbeit geleistet haben. Wir stehen zu unserer Verantwortung und werden keine Lösung mittragen, die dem nicht gerecht wird.
WirtschaftsWoche: Der Kapitalmarkt fordert: Tun Sie etwas! Kaufen Sie Aktien zurück!
Markus Krebber: Der Kapitalmarkt spricht nicht mit einer Stimme. Es gibt unterschiedliche Positionen. Unsere langfristig orientierten Investoren sagen: Wir halten die Aktie über Jahre. Warum? Weil Ihr ein klares Geschäftsmodell habt mit attraktiven Investitionen in die Energiewende. Investiert euer Kapital bitte! Und es gibt kurzfristig orientierte Investoren, eher Hedgefonds, die fordern einen Aktienrückkauf. Wir hören allen genau zu, aber müssen entscheiden, was wir für richtig halten. Und das bedeutet zum jetzigen Zeitpunkt: keine Aktienrückkäufe.
WirtschaftsWoche: Sie haben RWE mit der Strategie „Growing Green“ neu erfunden. Das Ziel: 50 Gigawatt Erneuerbare Energien bis 2030, 50 Milliarden Euro Investitionen insgesamt, 15 Milliarden in Deutschland. Im Ausland wachsen Sie auch, aber in Deutschland kaum – warum nicht?
Markus Krebber: In Deutschland tätigen wird jede Investition, die möglich ist. Bei der Windkraft auf See kommen wir voran: Wir haben im vergangenen Jahr das einzige Offshore-Wind-Projekt überhaupt in Betrieb genommen, den Windpark Kaskasi in der Nordsee. Auch bei Onshore und der Photovoltaik sind wir erfolgreich unterwegs. Es arbeiten 200 Beschäftigte dezentral daran, die Projekte zu entwickeln und umzusetzen. Ich bin mir sicher, dass wir unser Ausbauziel von fünf Gigawatt in Deutschland bis 2030 erreichen werden. Wo es schneller geht, sind wir schneller: Wir bauen die größten Batterien. Und unser größtes Elektrolyseur-Projekt in Lingen in Niedersachsen mit 300 Megawatt Leistung kommt gut voran.
WirtschaftsWoche: In den USA haben Sie die Erneuerbaren-Sparten von Con Edison übernommen. Warum kaufen Sie in Deutschland nicht zu?
Markus Krebber: Wir schauen uns alle Portfolien an, die zum Verkauf stehen, auch in Deutschland. Am Ende geht es aber nicht um Größe, sondern darum, Wert zu schaffen. Das heißt, wir fragen uns: Passt das Unternehmen zu uns? Ist dieser Zukauf attraktiver oder ein organischer Ausbau? Wir kaufen nur dort, wo uns sonst etwas fehlt. In den USA hatten wir nur Windkraft und keine Photovoltaik im Portfolio. Deswegen haben wir dort Solarkraft zugekauft. In Deutschland haben wir eine Windkraft-Pipeline und eine Solar-Pipeline.
WirtschaftsWoche: Warum weisen Sie – anders als in den USA – nicht aus, wie groß die deutsche Pipeline ist?
Markus Krebber: Das haben wir in den USA deshalb gemacht, weil der Markt sich im Rahmen unseres Zukaufs dafür interessiert hat. Bei unserem Strategieupdate im November werden wir über unsere Investitionspläne in Deutschland im Detail informieren.
WirtschaftsWoche: Im Ausland investieren Sie mehr als zu Hause. Liegt die Zukunft von RWE außerhalb Europas?
Markus Krebber: Wir fühlen uns in Deutschland und in Europa pudelwohl. Unser Geschäft ist aber von Unsicherheiten geprägt: Probleme in den Lieferketten, sich ändernde regulatorische Rahmenbedingungen. Wir wollen als Unternehmen über Technologien und über Märkte hinweg mit einem robusten Portfolio breit aufgestellt sein. Und dass ein deutsches Unternehmen auch im Ausland aktiv ist, daran kann ich nichts Problematisches erkennen.
WirtschaftsWoche: Bis 2030 sollen die Erneuerbaren Energien 80 Prozent des Strombedarfs abdecken: Schaffen wir das?
Markus Krebber: Ich beteilige mich nicht an Spekulationen über Jahresziele. Das vergeudet Energie. 2030? 2031? 2032? Das ist nicht entscheidend. Entscheidend ist, dass sich eine Dynamik entfaltet, und es vorangeht.
WirtschaftsWoche: Deutschlandgeschwindigkeit also. Sehen Sie die irgendwo?
Markus Krebber: Ja, bei Flächenbereitstellungen für Offshore und definitiv auf der Planungs- und Genehmigungsseite generell. Aber wir müssen uns jetzt genau so um den Netzausbau kümmern, sonst haben wir in einigen Jahren viele fertige Projekte, aber keine Anschlüsse. Und wir müssen dafür sorgen, dass die Lieferanten ihre Kapazitäten hochfahren, vor allem im Offshore-Bereich: Fundamente, Turbinen, Schiffe.
WirtschaftsWoche: Sie sprachen vom „perfekten Sturm“ auf dem Offshore-Markt: Hohe Zinsen, höhere Kosten, Lieferschwierigkeiten, erste Projekte werden abgesagt. Droht der Branche der Kollaps?
Markus Krebber: Ich sehe keinen Kollaps, aber es droht eine massive Verzögerung, wenn wir nicht schnell gegensteuern.
WirtschaftsWoche: Sind RWE-Projekte gefährdet?
Markus Krebber: Nein, wir werden alle unsere angekündigten und geplanten Projekte wie geplant umsetzen. Wir haben alle Komponenten langfristig eingekauft.
WirtschaftsWoche: Welche Stellschrauben gibt es?
Markus Krebber: Es ist gut, dass die Bundesregierung Seeflächen so früh wie möglich versteigert, in diesem Jahr mehr als sieben Gigawatt in Nord- und Ostsee. Dazu sind die Netzanschlüsse wichtig. Wenn Sie diese Sicherheit nicht haben, investieren Sie nicht Milliarden von Euro in Windparks. Die Hafeninfrastruktur muss ausgebaut werden. Und wir müssen überlegen, wie wir das künftige Wachstum zum größten Teil in gute europäische Arbeitsplätze übersetzen. Es muss Anreize geben, die Lieferketten hier in Europa aufzubauen. Dazu können zwei Elemente helfen: Überall dort, wo der Staat involviert ist, etwa bei der Vergabe von Seeflächen, sollte man europäisch einkaufen müssen – nicht alles, nicht alles über Nacht, aber zumindest einen gewissen Anteil. Und man sollte den Zulieferern Steueranreize anbieten, ihre Kapazitäten hier und jetzt schnell auszubauen.
WirtschaftsWoche: Ihr Motto also: Buy European?
Markus Krebber: In Teilen müssen wir auf europäische Produkte setzen, ja. Vollständig wird das nie gelingen, das ist auch nicht das Ziel. Aber wenn die Energiewende überall gelingen soll, müssen alle Regionen ihre Produktionskapazitäten hochfahren. Die Amerikaner fördern das mit dem Inflation Reduction Act. Wir Europäer sollten dafür sorgen, dass hier in Europa etwas geschieht. Gute Arbeitsplätze in modernen grünen Technologien erhöhen die Akzeptanz für die Energiewende bei der Bevölkerung.
WirtschaftsWoche: Die Auktion von Flächen für sieben Gigawatt Kapazität in Nord- und Ostsee hat für Aufsehen gesorgt: 12,6 Milliarden Euro haben die Öl-Multis BP und Total Energies gezahlt. Hat Sie das überrascht?
Markus Krebber: Natürlich hätten wir gerne auch einen Zuschlag bekommen. Und ja, die Höhe der Gebote hat mich überrascht. Wir sehen nicht, wie man die Projekte unter realistischen Annahmen wirtschaftlich bauen kann. Aber unsere Wettbewerber sehen das offenbar anders. Insofern können Regierung und Verbraucher sich freuen: 90 Prozent der Erlöse sollen auf die Stromkunden entlastend umgelegt werden.
WirtschaftsWoche: Lassen Sie uns über Deutschlands große Wunde sprechen: die Gasversorgung. Ist der Winter sicher?
Markus Krebber: Auf der Speicherseite haben wir alles getan, was ging. Die Speicher sind maximal voll. Auf der Seite der LNG-Importinfrastruktur war geplant, dass neben den Terminals in Wilhelmshaven und Brunsbüttel, wo von RWE gecharterte Schiffe eingesetzt werden, weitere Terminals fertig werden sollen. Ich habe keinen Einblick, ob das noch vor dem Winter gelingt.
WirtschaftsWoche: Sie meinen zusätzlich zu dem Terminal in Lubmin die Terminals in Stade, auf Rügen und das zweite Terminal in Wilhelmshaven?
Markus Krebber: Genau. Es ist wichtig, dass die rechtzeitig fertig werden. Wir haben keine Puffer im Gas-System. Gibt es einen sehr kalten Winter oder einzelne Lieferausfälle, kann es weiterhin sehr kritische Situationen geben – und dann wieder Engpässe und deutlich höhere Preise. Ich würde mir deshalb wünschen, dass die Regierung den Ausbau der LNG-Infrastruktur weiter energisch vorantreibt. Ich habe derzeit den Eindruck, dass Verzögerungen drohen.
Interview: Florian Güßgen, Horst von Buttler