RWE füllt ihre Biodiversitätsstrategie mit Leben. Ein gutes Beispiel dafür ist die Königshovener Höhe bei Bedburg in Nordrhein-Westfalen. Die knapp 5.000 Hektar große Fläche, die im Zuge des Tagebaus Garzweiler entstanden ist, wird von der landwirtschaftlichen Rekultivierung geprägt. Auf einem Teil der Fläche betreibt RWE mit viel Aufwand und Engagement der Mannschaft vor Ort eine besonders natur- sowie tierfreundliche Form der Landwirtschaft.
RWE bewirtschaftet Flächen für sieben Jahre
Seit den 1950er Jahren wurden bereits rund 12.000 Hektar im Rheinischen Revier für die landwirtschaftliche Rekultivierung bereit gemacht. Aktuell stemmt RWE in Inden und Garzweiler auf etwa 1.580 Hektar die sogenannte Zwischenbewirtschaftung.
Zur Erklärung: In den ersten sieben Jahren hat RWE bzw. der landwirtschaftliche Betrieb von RWE auf diesen Arealen, die dank des neu aufgebrachten Löss wahre Hochertragsböden sind, das „Sagen“.
„Wunderpflanze“ Luzerne
Auf der Königshovener Höhe obliegt diese Aufgabe dem Schirrhof in Jüchen, wo Chef Markus Hansen aktuell zehn Mitarbeitende (darunter fünf Azubis) zählt. „In der ersten drei Jahren pflanzen wir ausschließlich Luzerne an, eine Art ‚Wunderpflanze‘, die dank ihrer tiefen Wurzeln den Boden nicht nur kräftig mit Stickstoff versorgt, sondern auch schön durchlässig macht“, erzählt Hansen. Danach startet RWE die „normale“ Bewirtschaftung zum Beispiel mit Getreide, bevor das – dann nicht mehr ganz so neue – Neuland im achten Jahr an Erwerbslandwirte der Umgebung übergeben wird.
Gemeinsame Planung für mehr Biodiversität
„Auf unseren Agrarflächen setzen wir jedes Jahr zahlreiche Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität um“, unterstreicht Gregor Eßer, Leiter der Forschungsstelle Rekultivierung. „Die Maßnahmen werden von uns und dem Team des Schirrhofs gemeinsam jeweils im Vorjahr geplant und verortet.“ Auf den RWE-Flächen der Königshovener Höhe kann sich jeder überzeugen, wie aus der zunächst grauen Theorie bunte Praxis wird. So durchbrechen zum Beispiel vier bis 12 Meter breite Blüh- sowie Ernteverzichts-Streifen die Äcker. Rechnet man Inden und Garzweiler zusammen, kommen diese auf eine Länge von satten zehn Kilometern. Und noch eine Zahl: Unterm Strich hat RWE 15 Prozent seiner Flächen für sogenannte ökologische Vorrangflächen reserviert.
Vielseitigkeit statt Uniformität
Der Effekt ist unüberseh- und unüberhörbar: Überall kriecht, piept, singt, fiept es, zwischen den Pflanzen sind Bienen und Schmetterlinge unterwegs, in der Luft drehen verschiedene (Greif-)Vögel ihre Runden. Dank der großen Strukturvielfalt fühlen sich Hasen, Lerchen und Co. ganz offensichtlich (Achtung: tierisches Wortspiel) pudelwohl. Das liegt auch daran, dass hier eben nicht alles in Reihe und Glied steht wie die Ähren auf den Monokultur-Feldern der traditionellen Landwirtschaft. Es herrscht hingegen eine große Vielseitigkeit: mal sind die Blühstreifen einjährig angelegt, mal mehrjährig; es gibt Honigbrachen und sogenannte Beetle-Banks (Wälle, in denen viele Insekten- und Spinnenarten leben und überwintern) Wildackermischungen, die insbesondere für Niederwild gedacht sind, etc.
Wetter stellt Mannschaft vor große Herausforderung
Damit dieses Naturparadies im wahrsten Sinne des Wortes erblühen kann, ist eine Menge an Arbeit erforderlich. Mit den reinen Naturschutzarbeiten sind Mitarbeitende des Schirrhofs immer wieder über Tage beschäftigt. Zeit, in der die eigentliche Landwirtschaft dann natürlich warten muss. Gerade in einem besonders nassen Jahr wie diesem sind die Anstrengungen enorm. Gregor Eßer: „Die Ökomaßnahmen müssen im Winterhalbjahr umgesetzt werden. Die Arbeiten sind aber stark wetterabhängig: Wenn Herbst und Winter wie 2023/24 besonders regenreich sind, bleiben nur ganz kurze Zeiträume übrig, in denen wirklich gearbeitet werden kann.“ Die blühenden Wiesen und das pralle Leben in sowie über den RWE-Äckern auf dem Plateau sind der beste Beweis: Das Minus an Zeit haben Markus Hansen und Team durch ein großes Plus an Einsatz mehr als ausgeglichen.