Auf dem Vielhecker Hof zeigen angehende Landwirtinnen, was Frauenpower bei RWE Power bedeutet

Landwirtschaft aus Leidenschaft

Eine Person kniet auf dem Boden und misst mit einem gelben Werkzeug neben landwirtschaftlichen Maschinen in einem sonnigen Feld.

Ein sonniger Septembertag in Jüchen: Als Emilia um zehn Uhr die Maschinenhalle betritt, hat sie bereits drei Stunden Dienst auf dem Feld hinter sich. Die Aussaat des Wintergetreides hat begonnen, die Erntezeit des Sommers ist endgültig vorbei. Für Emilia ist es die erste Ernte als ausgebildete Landwirtin.

In der Lokalzeitung dominieren Schlagzeilen von Ernteausfällen, Wetterextremen und unzufriedenen Landwirten. Bei RWE Power ist das anders, erklärt die ausgelehrte Landwirtin: „Es geht primär gar nicht um gewinnbringenden Anbau und Ertrag, sondern um den mehrjährigen Prozess der Wiedernutzbarmachung als Acker, also die Erstbewirtschaftung und Herstellung von Neuland, wie wir Rekultivierer es nennen. Eine gute Ernte einzufahren, ist für mich persönlich natürlich trotzdem ein toller Erfolg.“

Umfangreiche Ausbildung

Für die harte Arbeit auf dem Feld brauchen Auszubildende zum Landwirt ein enormes theoretisches Wissen. Drei Jahre lang werden Inhalte aus den Themenwelten Buchführung, Arbeitssicherheit, Maschinen und Geräte und vieles mehr gepaukt. So müssen junge Landwirte beispielsweise Bodenbearbeitungsgeräte kennen und bedienen, die jeweils eine spezielle Funktion haben, Pflug, Packer, und Walzen, um einige wenige zu nennen. Mittlerweile ist der Anbau von Feldfrüchten wie Getreide oder Zuckerrüben für Emilia Routine. Sie nimmt Bodenproben, bestimmt die idealen Pflanzenschutzmittel und Düngermengen, trotzt großer Hitze ebenso wie sintflutartigen Regenfällen.

Mähdrescher - Königsklasse der Maschinen

Respekt haben die Auszubildenen vor dem Fuhrpark: Drillmaschinen, Mähdrescher und Traktoren sind zwangsläufig größer dimensioniert als ein normaler PKW. „Wir Azubis arbeiten darauf hin, einmal auf der Königsklasse der Maschinen, dem Mähdrescher, zu sitzen. Generell müssen wir nach der Ausbildung alle landwirtschaftlichen Fahrzeuge und Maschinen warten, bedienen und reparieren können.“ Dieses tiefgehende technische Verständnis müssen sich die meisten Auszubildenen von der Pike auf aneignen. Am Ende können sie stolz darauf sein, eine Maschine selbst reparieren zu können, wenn mal wieder etwas kaputt ist. 

Theorie und Praxis

Doch wie kam Emilia auf die Idee, als Einzige in ihrer damaligen Abschlussklasse Landwirtin werden zu wollen? Für sie war es wichtig, einen Beruf zu finden, bei dem sie an der frischen Luft arbeiten kann und nicht im Büro, im Gesundheitswesen, im Einzelhandel oder in der Industrie. RWE als Arbeitgeber und vor allem der Vielhecker Hof schienen ihr ideal  – immer draußen sein, sowohl als Einzelkämpferin auf dem Feld und im Team auf dem Hof arbeiten, immer in Kontakt mit Natur und Tieren. 

Sie wird zum Vorstellungsgespräch eingeladen, bekommt einen Ausbildungsvertrag angeboten und sagt zu. Damals ist sie gerade mal 19 Jahre alt, heute ist sie 23 Jahre alt und hat eine großartige Entwicklung hinter sich. In einem kleinen Dorf in der Nähe von  Jülich lebt sie mit ihren Eltern und ihrer Schwester. Vor ihr hat noch kein Familienmitglied einen naturverbundenen Beruf ausgeübt, ganz im Gegenteil. Dabei versorgt die vierköpfige Familie auf ihrem hofähnlichen Anwesen eine ganze Schar verschiedener Tiere. Emilia zählt auf: „Wir haben zwanzig Hühner, acht Gänse, zwei Papageien, zwei Katzen, zwei Hunde und ein Pferd. Wenn ich die Wahl hätte, würden wir sogar Kühe halten.“ 

Rekultivierung ist Generationenaufgabe

Entstanden ist dieser ungewöhnliche Wunsch während der Arbeit auf dem Gut Waldeck. Es ist einer der Partnerbetriebe des Vielhecker Hofs, auf dem die RWE-Auszubildenen in den Wintermonaten ihren Pflichtteil der Ausbildung in der Tierhaltung absolvieren können. Hier kümmert sich Emilia mit viel Liebe und Leidenschaft um die Milchkühe. Wie sehen bei so viel beruflicher und privater Tierliebe ihre Zukunftspläne aus, kommt ein Studium für sie in Frage? „Eigentlich nicht. Als ausgebildete Landwirtin möchte ich auf jeden Fall bei RWE Power bleiben. Die landwirtschaftliche Rekultivierung des Rheinischen Reviers ist eine Generationenaufgabe, die ich mitgestalten möchte.“