Äpfel, Birnen, Mirabellen - alte Sorten sichern Artenvielfalt und regionale Kultur im Rheinischen Revier.

Die Obstallee am Licher See

Zwei Männer halten Äpfel und Birnen in einem Obstgarten, umgeben von Bäumen und grünem Gras.

Das Rekultivierungsteam des Rheinischen Reviers investiert viel Zeit, Leidenschaft und Geld in die Artenvielfalt auf und um die Sophienhöhe herum. Zur Vielfalt, die hier geschaffen wird, gehören auch die meist noch jungen Obstbäume. 

Sie heißen Aegidienberger Seidenhemdchen, Blauer Kölner oder Bergische Schafsnase und sind ein Stück rheinischer Regionalkultur: Alte Apfel- und Birnensorten genießen bei RWE Power besondere. Aufmerksamkeit. Längst aus dem Handel verschwunden, schätzen Most- und Streuobstliebhaber die besondere Qualität der Früchte: Gesund, fleckenlos, robust, frei von chemischen Pestiziden. Der Leiter der RWE-Rekultivierung, geht noch einen Schritt weiter: „Als Teil der historisch gewachsenen bäuerlichen Kulturlandschaft wird ihre Bedeutung die Artenvielfalt unterschätzt – der Anbau alter Obstsorten ist gleichzeitig Erhalt genetischer Ressourcen, Lebensraum für Insekten und Vögel und die Früchte dienen Waldbewohnern als gesunde Nahrung.“

22 alte Apfel-, Birnen- und Mirabellensorten

Seit Jahrzehnten kümmert sich der Revierförster um die Aufforstung freien Flächen, aber auch um den Anbau der alten Apfel- und Birnbäume auf den bereits rekultivierten Flächen des Rheinischen Reviers. Seiner Kompetenz und Leidenschaft verdankt die Region rund um die drei Tagebaue Hambach, Inden und Garzweiler in den vergangenen fünf Jahren 1.000 neu gepflanzte Obstbäume - viele davon auf der Sophienhöhe. Durch die Nachfrage der Baumschulen haben alte Obstsorten eine Zukunft. Die  „Obstallee am Licher See“ entstand im Jahr 2019 aus 100 Einzelbäumen und 22 selbstgewählten alten Apfel-, Birnen und Mirabellensorten.

Dammhirsch und Wildschwein knabbern

Heute säumen die gut entwickelten Jungbäume den Spazierweg entlang des kleinen Gewässers und locken Tiere sowie Besucher zum Abpflücken erster Früchte an. „Ein regelmäßiger Schnitt und eine gute Pflege bzw. Bewässerung sind wichtig, um eine gute Fruchtqualität zu erhalten. Wenn ich bei meinen Exkursionen sehe, wie sich die Wildschweine hier bedienen, oder noch besser, wie ein ausgewachsener Damhirsch mit Geweih auf den Hinterbeinen die Äpfel direkt aus der Baumkrone frisst – das ist alle Mühe wert. Wir schaffen natürlichen Lebensraum, und die Natur entwickelt schneller denn je ihre Eigendynamik“, berichtet der Revierförster.