Was bedeutet die Seebefüllung für den Grundwasserspiegel? Sind die geplanten Tagebauseen irgendwann voll oder hängen sie dauerhaft am Tropf von Rhein und Ruhr?
In der Spannweite zwischen privater und lokaler Betroffenheit bewegten sich viele Fragen, mit denen rund 200 Bürgerinnen und Bürger die Fachleute der Wasserwirtschaft bei zwei Info-Veranstaltungen der RWE Power löcherten.
Genau das war die Absicht: Im persönlichen Dialog zu erfahren, welche Themen die Leute beschäftigen und was ihnen wichtig ist. Die "Frühzeitige Bürgerbeteiligung", so der amtsdeutsche Name des Veranstaltungsformats, diente dazu, die anstehenden Planfeststellungsverfahren für das Anlegen des Hambacher Sees und des Indesees vorzubereiten.
Im Restaurant am Indemann und im Forum :terra nova hatten die Wasserwirtschaftsfachleute einen Gallery Walk aufgebaut. Konkret: Im Rahmen der von RWE angestrebten Rekultivierung boten sie einen Rundgang durch eine Ausstellung an, deren Schaubilder und Grafiken von den Projektbeteiligten aus Wasserwirtschaft, Ökologie und Bauwesen erklärt wurden.
Die RWE Power wird für das Anlegen des Hambacher Sees und des Indesees demnächst eine wasserrechtliche Planfeststellung mit einer Umweltverträglichkeitsprüfung beantragen. Davor war es den Fachleuten ein Anliegen, die Bürgerinnen und Bürger über die Ziele und das Verfahren zu informieren. Auch Sprecher der Zweckverbände der Seeanlieger-Gemeinden, der Neuland Hambach und der Indeland-Entwicklungsgesellschaft, nahmen teil und stellten die bislang erarbeiteten Zukunftsvisionen von Strandbädern und Segelrevieren, Wohngebieten sowie Naturschutzzonen vor.
In den beiden bevorstehenden Planfeststellungsverfahren wird festgelegt, wie die Seen eines Tages aussehen sollen. Daran können sich die Bürgerinnen und Bürger beteiligen und auf die künftige Gestaltung im Einklang mit den jüngst vorgestellten Rahmen- bzw. Masterplänen der Neuland Hambach und der Indeland Einfluss nehmen. Indesee und Hambacher See werden ab 2030 mit Wasser aus der Ruhr und dem Rhein befüllt. RWE kommt damit seiner Verantwortung nach, die geplante hochwertige Rekultivierung im Rheinischen Revier umzusetzen. Ziel der Rekultivierung ist es, abwechslungsreiche, ökologisch wertvolle Areale zu schaffen, die Raum zur Erholung der Menschen und der herausragenden Artenvielfalt einen Lebensraum bieten.