RWE AG

RWE ist gut ins Jahr gestartet und bestätigt die Ergebnisprognose für 2020

Essen, 14.05.2020

  • Deutlicher Anstieg bei bereinigtem EBITDA, bereinigtem EBIT und bereinigtem Nettoergebnis
  • Komfortable Liquiditätsposition, Eigenkapitalquote bei rund 25 %, stabiles Rating
  • Portfolio mit Wind- und Solarkraft soll bis 2022 durch Nettoinvestitionen von 5 Mrd. € um mehr als 4 GW wachsen

 

Dr. Markus Krebber, Vorstandsvorsitzender der RWE AG

„RWE ist gut ins Jahr gestartet. Dank unseres robusten Geschäftsmodells haben wir auch in diesen herausfordernden Zeiten bei allen Ergebniskennziffern ein deutliches Plus erzielt. Wir bestätigen die Ergebnisprognose und unseren Dividendenvorschlag von 85 Cent pro Aktie für das Geschäftsjahr 2020. Beim Ausbau der Erneuerbaren Energien kommen wir gut voran und festigen unsere Position als einer der führenden Anbieter weltweit. Unseren Anspruch, bis 2040 klimaneutral zu sein, verfolgen wir konsequent. Unsere Strategie zahlt sich aus: Die neue RWE wächst profitabel.“

Markus Krebber, Finanzvorstand der RWE AG

Guter Auftakt trotz der globalen Corona-Krise: RWE hat im ersten Quartal 2020 ein bereinigtes EBITDA (bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 1,3 Mrd. € erzielt. Pro forma waren es im Vergleichszeitraum des Vorjahrs 1,1 Mrd. €. Das bedeutet ein Plus von rund 19 %. Das bereinigte EBIT stieg ebenfalls stark an und erreichte 955 Mio. €. Im Vorjahresquartal waren es pro forma 749 Mio. €. Das bereinigte Nettoergebnis lag bei 603 Mio. €. Auf dieser Basis bestätigt RWE ihre Prognose für 2020: Das bereinigte EBITDA soll zwischen 2,7 und 3,0 Mrd. €, das bereinigte EBIT zwischen 1,2 und 1,5 Mrd. € liegen. Für das bereinigte Nettoergebnis lautet das Ziel 850 Mio. € bis 1,15 Mrd. €. An der geplanten Anhebung der Dividende auf 0,85 € je Aktie für das laufende Geschäftsjahr hält RWE ebenfalls fest. Für das Geschäftsjahr 2019 schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der am 26. Juni stattfindenden virtuellen Hauptversammlung unverändert die Ausschüttung einer Dividende von 0,80 € je Aktie vor.

Ausbau bei Erneuerbaren Energien kommt gut voran

RWE will ihre Position als eins der weltweit führenden Unternehmen im Bereich der Erneuerbaren Energien ausbauen. Mit Nettoinvestitionen von rund 5 Mrd. € soll das Portfolio bis 2022 auf über 13 Gigawatt (GW) erweitert werden. Seit Januar laufen die Bauarbeiten für den Offshore-Windpark Triton Knoll in Großbritannien.

Im April fiel die finale Investitionsentscheidung für das deutsche Nordseeprojekt Kaskasi. Beide Windparks sollen 2022 die Stromproduktion aufnehmen. Um den asiatischen Markt für Offshore Wind weiter zu erschließen, plant RWE mit einem strategischen Partner ein Projekt mit bis zu 448 Megawatt (MW) vor der Nordwestküste Taiwans. Ihren inzwischen 24. Onshore-Windpark hat RWE in den USA in Betrieb genommen: Peyton Creek mit einer Kapazität von 151 MW. Und in Deutschland laufen jetzt die Bauarbeiten für den Kooperationswindpark Jüchen (27 MW), der auf rekultiviertem Gelände des Tagebaus Garzweiler errichtet wird.

Stabiles operatives Geschäft aufgrund robusten Geschäftsmodells

Beginnend mit dem Geschäftsjahr 2020 orientiert sich die RWE Finanzberichterstattung am neuen strategischen Fokus des Unternehmens. Daher berichtet RWE über ihre Geschäftsentwicklung anhand einer neuen Struktur. Vier Segmente bilden das Kerngeschäft: Offshore Wind, Onshore Wind/Solar, Wasser/Biomasse/Gas und Energiehandel. Hier will RWE wachsen. Hinzu kommt das fünfte Segment Kohle/Kernenergie.

Offshore Wind: Überdurchschnittliche Windverhältnisse sorgen für deutlichen Zuwachs

Das bereinigte EBITDA im Segment Offshore Wind legte im ersten Quartal 2020 deutlich zu und erreichte 431 Mio. €. Im Vorjahresquartal erzielte RWE pro forma ein Ergebnis von 329 Mio. €. Das Plus von über 30 % resultiert im Wesentlichen aus erhöhtem Windaufkommen. Für das laufende Jahr erwartet RWE für das Segment ein bereinigtes EBITDA zwischen 900 Mio. und 1,1 Mrd. €.

Onshore Wind/Solar: Sehr gutes Ergebnis dank neuer Kapazitäten und guter Witterung

Das Segment Onshore Wind/Solar legte ebenfalls deutlich zu: Das bereinigte EBITDA stieg um rund 20 % von pro forma 174 Mio. € im ersten Quartal 2019 auf 209 Mio. €. Ausschlaggebend waren zwei Faktoren: die günstige Witterung sowie die Inbetriebnahme neuer Erzeugungskapazitäten. Für das laufende Jahr geht RWE für dieses Segment von einem operativen Ergebnis zwischen 500 und 600 Mio. € aus.

Wasser/Biomasse/Gas: Starkes Plus in einem volatilen Umfeld

Erfreulich verlief auch das Geschäft im Segment Wasser/Biomasse/Gas. Das bereinigte EBITDA erreichte im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs 217 Mio. €, im Vergleichszeitraum 2019 waren es 112 Mio. €. Das lag vorrangig an höheren Ergebnissen aus der Optimierung des Kraftwerkseinsatzes. Hinzu kam die Wiedereinsetzung des britischen Kapazitätsmarkts. Für das erste Quartal 2020 wurden Kapazitätsprämien in Höhe von 42 Mio. € gewährt, während die Zahlungen im Vorjahreszeitraum aufgrund einer Überprüfung durch die Europäischen Institutionen ausgesetzt waren. Für das laufende Jahr erwartet RWE ein operatives Ergebnis zwischen 550 und 650 Mio. € für das Segment.

Energiehandel: Guter Geschäftsverlauf trotz Marktturbulenzen

Trotz der Turbulenzen an den Commodity-Märkten infolge der Corona-Krise verlief das Geschäft im Segment Energiehandel äußerst zufriedenstellend. Das bereinigte EBITDA erreichte 170 Mio. €. Im ungewöhnlich guten Vorjahresquartal waren es pro forma 271 Mio. €. Für das Geschäftsjahr 2020 soll das bereinigte EBITDA in diesem Segment entsprechend dem Mittelwert der vergangenen Jahre 250 Mio. € erreichen.

In ihrem Kerngeschäft hat RWE somit im ersten Quartal 2020 ein bereinigtes EBITDA von 1,0 Mrd. € erzielt. Das ist ein Zuwachs gegenüber dem Pro-Forma-Ergebnis des Vorjahreszeitraums von rund 16 %. Im laufenden Geschäftsjahr will RWE hier ein bereinigtes EBITDA zwischen 2,15 und 2,45 Mrd. € erreichen.

Kohle/Kernenergie: Operativ besser durch höhere realisierte Stromgroßhandelspreise

In diesem Segment sind die Aktivitäten im Bereich Kohle und Kernenergie gebündelt. Für diese Technologien gibt es staatlich vorgegebene Ausstiegspfade, so dass der Rückbau von Anlagen und die Rekultivierung von Tagebauflächen im Vergleich zur Stromproduktion künftig an Bedeutung gewinnen werden. Um das Ziel, bis 2040 klimaneutral zu sein, zu erreichen, steigt RWE konsequent und verantwortungsvoll aus der Kohleverstromung aus. Dabei hat das Unternehmen seinen jährlichen CO2-Ausstoß von 2012 bis 2019 bereits um 90 Millionen Tonnen gesenkt. In diesem Jahr hat RWE ihr letztes Kohlekraftwerk in Großbritannien geschlossen, in den Niederlanden treibt es die Umrüstung auf Biomasse voran. In Deutschland soll noch vor dem Sommer das parlamentarische Verfahren zum Kohleausstieg abgeschlossen sein. Die erste Stilllegung eines Kraftwerksblocks ist schon im Dezember vorgesehen. Gemeinsam mit Bund und Land will RWE diese Vereinbarung umsetzen und einen entsprechenden öffentlich-rechtlichen Vertrag mit der Bundesregierung verhandeln.

Operativ lief es im Segment Kohle/Kernenergie besser als im Vorjahr. Das bereinigte EBITDA lag bei 282 Mio. €, pro forma waren es im Vorjahreszeitraum 210 Mio. €. Der Anstieg beruht im Wesentlichen auf der Realisierung höherer Großhandelspreise. Die Erzeugung aus diesen Anlagen wurde bereits in den Vorjahren nahezu vollständig auf Termin verkauft. Für das Gesamtjahr geht RWE weiter von einem bereinigten EBITDA für das Segment zwischen 500 und 600 Mio. € aus.

Solide Finanzlage: Gute Liquidität, Eigenkapitalquote bei rund 25 %

Die Eigenkapitalquote hat sich im Vergleich zum Jahresende 2019 kaum verändert. Zum Stichtag 31. März 2020 lag sie mit 25,2 % weiter auf einem soliden Niveau (31.12.2019: 27,2 %). Auch die Liquiditätsposition ist komfortabel. RWE nimmt weder staatliche Finanzhilfen in Anspruch noch macht das Unternehmen vom Instrument der Kurzarbeit Gebrauch.

Die Nettoverschuldung ist im Wesentlichen aufgrund temporärer Effekte aus Sicherungsgeschäften um 1,7 Mrd. € auf 8,7 Mrd. € gestiegen. Aus der Realisierung dieser Geschäfte, für die RWE in den vergangenen Jahren Variation Margins erhielt, und Zahlungen für Sicherheitsleistungen wegen des Verfalls der Rohstoffpreise, waren erhebliche Mittelabflüsse zu verzeichnen. Hinzu kam der im ersten Quartal stets erhöhte Liquiditätsbedarf infolge des Erwerbs der CO2-Zertifikate für das Vorjahr. Die Rating-Agentur Moody's hat ihren Ausblick für RWE auf positiv geändert, Fitch das Rating mit stabilem Ausblick während der Corona-Krise bestätigt. 

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