Drei Wasserstoff-Projekte, an denen RWE beteiligt ist, stehen in der engeren Auswahl für eine Förderung aus dem Programm für „Wichtige Projekte von gemeinsamem europäischem Interesse” (Important Project of Common European Interest, IPCEI): Ein gemeinsames Projekt mit Partnern der GET-H2-Initiative sowie die Projekte AquaPrimus 2 und HyTechHafen-Rostock. Das haben das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) und Bundesverkehrsministerium (BMVI) heute bekanntgegeben, die die Projektvorauswahl auf nationaler Ebene koordinieren.
Für deutsche Projekte stehen laut Bundesregierung insgesamt Fördermittel in Höhe von 8 Mrd. Euro zur Verfügung, mit denen das BMWi, das BMVI sowie die Bundesländer den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland und Europa vorantreiben wollen. 230 Projektanträge wurden dafür eingereicht. Nach fachlicher Prüfung und Bewertung wurden nun 62 Vorhaben ausgewählt, die in der zweiten Verfahrensstufe an einem “Matchmaking-Prozess” auf europäischer Ebene teilnehmen. Dabei werden die von EU-Staaten und Norwegen vorgeschlagenen Projektideen miteinander vernetzt und bewertet.
Nominierte Vorhaben mit RWE-Beteiligung
- Im Rahmen der GET H2 Initiative: Die Errichtung einer 300MW-Elektrolyse-Anlage zur Erzeugung von grünem Wasserstoff in Lingen, die Schaffung eines Wasserstoffspeichers in Epe, die Errichtung einer Anlage zur Erzeugung von grünem Stahl in Salzgitter sowie die Umstellung einer Gaspipeline, die Marl, Duisburg und den Standort Salzgitter an das niederländische Gasnetz anbindet. Das Gemeinschafts-Projekt mit den Partnern bp, Evonik, Nowega, OGE, RWE und SalzgitterFlachstahl soll Erzeugung, Transport, Speicherung und industrielle Nutzung von grünem Wasserstoff über eine grenzüberschreitende Infrastruktur zwischen Lingen, Gelsenkirchen, der niederländischen Grenze und Salzgitter verbinden.
- Im Rahmen der Initiative AquaVentus: Das Projekt AquaPrimus 2, bei dem unter Führung von RWE bis 2025 zwei 14-MW-Offshore-Windturbinen mit integrierter Wasserelektrolyse vor Helgoland errichtet werden sollen, die dann per Pipeline an Helgoland angebunden werden sollen. Dabei arbeitet RWE eng mit mehreren Partnern zusammen, darunter Shell und die Technologieanbieter Siemens Gamesa und Siemens Energy. AquaPrimus 2 gehört zur Initiative AquaVentus, die sich das Ziel gesetzt hat, mit Strom aus Offshore-Windkraftanlagen ebenfalls auf See installierte Elektrolyseure im industriellen Maßstab zu betreiben. 2035 sind Elektrolyseanlagen in der Nordsee mit einem Gesamtvolumen von 10 GW geplant. Von Helgoland aus soll der Wasserstoff über eine Sammelpipeline an Land transportiert werden.
- HyTechHafen-Rostock: Der Aufbau und Betrieb von 100 MW Elektrolyseleistung im Seehafen Rostock zur Erzeugung von grünem Ammoniak. Dabei arbeitet RWE mit Rostock Port und weiteren lokalen Partnern zusammen. Das Projekt ist Teil des Vorhabens, Rostock und den Rostocker Seehafen umfassend in Richtung einer nicht-fossilen, aus erneuerbaren Quellen gespeisten Energieversorgung und -speicherung umzugestalten. Langfristig sollen vor Ort Wasserstofferzeugungs-Kapazitäten von bis zu 1 GW geschaffen werden.
Der europäische Matchmaking-Prozess läuft am 8. Juni an. Erste Zuwendungsbescheide ergehen voraussichtlich im Frühjahr 2022.