RWE erzielt gute Ergebnisse, investiert in werthaltiges Wachstum und kündigt Aktienrückkaufprogramm an
12.11.2024
„Wir machen Tempo beim Ausbau der Erneuerbaren Energien und setzen unsere Growing-Green-Strategie konsequent um. Mit dem Kauf von Con Edison Clean Energy Businesses stärken wir unser US-Portfolio und schaffen eine hervorragende Basis für zusätzliches wertsteigerndes Wachstum. Auch in Europa investieren wir massiv in neue grüne Kapazitäten. So speisen in unserem Windpark Kaskasi vor Helgoland bereits zwei Drittel der Turbinen Strom ins deutsche Netz ein. Wir sind überzeugt: Je schneller die Energiewende vorankommt, desto schneller beenden wir die Energiekrise in Europa. RWE ist bereit, weiterhin kräftig in ein unabhängiges und klimaneutrales Energiesystem zu investieren – bis 2030 mehr als 50 Milliarden Euro.“
RWE treibt die Umsetzung ihrer Growing-Green-Strategie tatkräftig voran. In den ersten neun Monaten 2022 hat das Unternehmen sein grünes Portfolio um 1,3 Gigawatt (GW) ausgebaut. Es wächst durch aktuell im Bau befindliche Projekte und bereits angekündigte Akquisitionen um weitere 9,4 GW.
Dazu zählt der Kauf von Con Edison Clean Energy Businesses, einem führenden Betreiber und Entwickler im Bereich Erneuerbarer Energien in den USA. Mit dem Erwerb übernimmt RWE Erneuerbare Energien-Anlagen von rund 3 GW. Die Transaktion markiert einen Meilenstein für die Wachstumsambitionen in den Vereinigten Staaten – mit Vollzug der Transaktion wird RWE zur Nummer 4 bei Erneuerbaren.
RWE hat sich bereit erklärt, bereits 2030 komplett aus der Kohle auszusteigen. Das schafft die Basis für das Unternehmen, seinen Reduktionsplan nun sogar auf den 1,5-Grad-Pfad anpassen zu können.
Angesichts der Energiekrise stellt RWE zur Stärkung der Versorgungssicherheit temporär 2,1 GW zusätzliche Braunkohlenkapazität bereit: Das Unternehmen hat bereits drei Kraftwerksblöcke aus der Sicherheitsbereitschaft wieder ans Netz gebracht und wird die zum Jahresende geplante Stilllegung von zwei weiteren Blöcken verschieben; zudem produziert das Kernkraftwerk Emsland über das Jahrsende hinaus bis Mitte April 2023 zusätzlich Strom.
Starke Ergebnisentwicklung im internationalen grünen Kerngeschäft – Rückgang im deutschen Kohle- und Kernenergiegeschäft
Das bereinigte EBITDA (bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) auf Konzernebene liegt nach den ersten drei Quartalen 2022 mit 4.127 Mio. € deutlich über dem Vorjahreszeitraum (1.-3. Quartal 2021: 2.397 Mio. €). Auch das bereinigte EBIT hat sich mit 2.965 Mio. € verbessert (1.-3. Quartal 2021: 1.339 Mio. €). Das bereinigte Nettoergebnis stieg auf 2.118 Mio. € (1. -3. Quartal 2021: 1.025 Mio. €).
Das bereinigte EBITDA im internationalen Kerngeschäft verbesserte sich in den ersten neun Monaten 2022 auf 3.494 Mio. € (Vorjahreszeitraum: 1.677 Mio. €); dagegen ging das deutsche Geschäft mit Kohle und Kernenergie zurück.
Die gute Ergebnisentwicklung im Kerngeschäft wurde vorrangig von drei Effekten getrieben: RWE baut ihr Erneuerbaren-Portfolio aus und konnte infolgedessen 22 % mehr grünen Strom aus eigenen Anlagen produzieren. Zugleich sorgte die große Stromnachfrage bei gleichzeitiger Knappheit verfügbarer europäischer Erzeugungskapazitäten für einen hohen Einsatz der Erzeugungsflotte von RWE. Hinzu kam ein äußerst starkes internationales Handelsgeschäft. Darüber hinaus war das Vorjahresergebnis durch einen negativen Einmaleffekt belastet.
RWE bestätigt den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr von Juli 2022 (siehe nachstehende Tabelle). Das Dividendenziel liegt unverändert bei 0,90 € je Aktie für das Geschäftsjahr 2022.
Offshore Wind: Das bereinigte EBITDA im Segment Offshore Wind in den ersten neun Monaten 2022 lag bei 859 Mio. € nach 656 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Der Ergebniszuwachs ist durch die Inbetriebnahme neuer Kapazitäten und einem gegenüber dem Vorjahr verbesserten Windaufkommen bedingt.
Onshore Wind/Solar: Das Segment Onshore Wind/Solar erzielte in den ersten drei Quartalen 2022 ein bereinigtes EBITDA von 649 Mio. €. Auch hier wirkten Kapazitätszubau und günstigere Windverhältnisse positiv. Im Vergleichszeitraum 2021 lag das Ergebnis aufgrund der Verluste in Höhe von rund 400 Mio. € infolge des Extremwetters in Texas bei 36 Mio. €.
Wasser/Biomasse/Gas: Das bereinigte EBITDA im Segment Wasser/Biomasse/Gas hat sich mit 1.164 Mio. € deutlich gesteigert (Vorjahr: 430 Mio. €). Dies lag vorrangig an höheren Erträgen aus der Optimierung des kurzfristigen Kraftwerkseinsatzes und höheren internationalen Erzeugungsmargen.
Energiehandel: Das Ergebnis im Handelsgeschäft lag mit 942 Mio. € über dem bereits sehr guten Vorjahresergebnis von 609 Mio. €; es wurde über nahezu alle Handelsprodukte und Regionen hinweg in einem volatilen Marktumfeld erzielt.
RWE verdient weniger im deutschen Kohle- und Kernenergiegeschäft
Das Segment Kohle/Kernenergie erzielte ein bereinigtes EBITDA von 633 Mio. € nach 720 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Der Ergebnisrückgang ist durch Produktionsrückgänge infolge von Kraftwerksschließungen bedingt; zudem hat RWE die Stromproduktion der deutschen Braunkohle- und Kernkraftwerke bereits langfristig vor der aktuellen Energiekrise verkauft.
Robuste Finanzlage bei starker Investitionstätigkeit
Die Nettoschulden des Konzerns beliefen sich zum Stichtag 30.09.2022 auf 360 Mio. € (Nettovermögen zum 31.12.2021: 360 Mio. €). Ein wesentlicher Grund für den Anstieg der Nettoschulden war die starke Investitionstätigkeit. In den ersten neun Monaten 2022 hat RWE weltweit 3,1 Mrd. € in sein Kerngeschäft investiert; der Fokus lag auf dem Ausbau der Erneuerbaren Energien. Der Erwerb von Con Edison Clean Energy Businesses ist darin noch nicht enthalten.
Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken