RWE und Meta unterzeichnen langfristigen Stromabnahmevertrag für 200-Megawatt-Projekt in Texas
18.03.2025
RWE blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2024 zurück. Das Konzernergebnis übertraf mit einem bereinigten EBITDA von 5,7 Mrd. € und einem bereinigten Nettoergebnis von 2,3 Mrd. € die Erwartungen. Das Unternehmen trieb den Ausbau seines Portfolios weiter voran und investierte 10 Mrd. € netto in Offshore- und Onshore-Windparks, Solaranlagen, Batteriespeicher und Elektrolyseure. Neue Anlagen mit insgesamt rund 2 Gigawatt (GW) Kapazität sind 2024 in Betrieb gegangen. Der Zubau spiegelt sich auch in der Stromerzeugung des Unternehmens wider – mit knapp 50 Terawattstunden erreichte die Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien ein neues Allzeithoch. Im gleichen Zeitraum sind die CO2-Emissionen in der Stromerzeugung erneut deutlich zurückgegangen, und zwar um 13 %.
Markus Krebber, Vorstandsvorsitzender der RWE AG: „Operativ und finanziell läuft es gut. Mit unserem Portfolio sind wir robust aufgestellt, um die wachsende Stromnachfrage zu bedienen. Unsere Bauprojekte mit einer Kapazität von mehr als 12 Gigawatt schreiten planmäßig voran. Angesichts höherer Unsicherheiten erhöhen wir die Anforderungen an künftige Projekte. Strikteres Risikomanagement und höhere Renditeerwartungen führen dazu, dass wir bis 2030 weniger investieren als bislang geplant. An unseren finanziellen Zielen halten wir dennoch fest: Das bereinigte Nettoergebnis je Aktie soll bis 2030 auf 4 € und die Dividende jährlich um 5 bis 10 % steigen.“
Verschärfte Investitionskriterien für neue Projekte
Weltweit wird ein deutlich steigender Strombedarf erwartet, nicht zuletzt durch weitere Elektrifizierung und künstliche Intelligenz. RWE ist dafür mit ihrem integrierten Portfolio aus Erneuerbare-Energien-Anlagen, Batteriespeichern und flexibler Erzeugung sowie einer breiten Projektpipeline an möglichen Neubauten perfekt aufgestellt.
Investitionen in neue Wind- und Solarparks, Energiespeicher, Elektrolyseure oder flexible Kraftwerke sind auf Jahrzehnte ausgelegt und benötigen daher stabile, verlässliche Rahmenbedingungen. Auf regulatorische Unsicherheiten, Engpässe in der Lieferkette, geopolitische Risiken und höhere Zinsen reagiert das Unternehmen konsequent. Entsprechend wurde die Renditeanforderung für neue Projekte von bislang durchschnittlich 8 % auf durchschnittlich mehr als 8,5 % erhöht. Strikteres Risikomanagement und höhere Renditeerwartungen führen dazu, dass RWE in den kommenden Jahren weniger investieren wird als bislang geplant. Insgesamt sind für die Jahre 2025 bis 2030 nun 35 Mrd. € netto vorgesehen, rund 10 Mrd. € netto weniger als bisher geplant.
Bereits im November hatte RWE angesichts größerer Risiken für Offshore-Windprojekte in den USA und eines langsameren Hochlaufs der europäischen Wasserstoffwirtschaft Verzögerungen von Investitionen angekündigt. Die eingesparten Mittel fließen in ein Aktienrückkaufprogramm über bis zu 1,5 Mrd. €, das im zweiten Quartal 2026 abgeschlossen werden soll.
Geschäftsentwicklung 2024
Das bereinigte EBITDA (bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) für den RWE-Konzern im Geschäftsjahr 2024 lag bei 5,7 Mrd. €. Das ist mehr, als das Unternehmen zu Jahresbeginn prognostiziert hatte. Auch das bereinigte Nettoergebnis erreichte mit 2,3 Mrd. € einen höheren Wert als geplant. Insgesamt blieb das Ergebnis aber wie erwartet unter dem Vorjahr. Vor dem Hintergrund des guten Geschäftsverlaufs bestätigt RWE den gegenüber dem Vorjahr um 0,10 € angehobenen Dividendenvorschlag von 1,10 € je Aktie für das Geschäftsjahr 2024.
Offshore Wind: Das bereinigte EBITDA im Segment Offshore Wind erreichte 1,6 Mrd. € im Geschäftsjahr 2024 nach 1,7 Mrd. € im Vorjahr. Ein Grund für den erwarteten Ergebnisrückgang ist, dass RWE beim Terminverkauf von Strommengen, für die das Unternehmen keine langfristig vereinbarten Vergütungen erhält, niedrigere Preise realisiert hat als 2023. Hinzu kam ein erhöhter Aufwand für die Instandsetzung und Wartung der Anlagen.
Onshore Wind/Solar: Das Segment Onshore Wind/Solar erzielte im Geschäftsjahr 2024 ein bereinigtes EBITDA von 1,5 Mrd. € gegenüber 1,2 Mrd. € im Jahr 2023. Hier machte sich vor allem die Inbetriebnahme neuer Wind- und Solarparks positiv bemerkbar. Außerdem trugen die Geschäftsaktivitäten des zum 1. März 2023 übernommenen US-Unternehmens Con Edison Clean Energy Businesses erstmals ganzjährig zum Ergebnis bei.
Flexible Erzeugung: Das bereinigte EBITDA des Segments lag 2024 bei 1,9 Mrd. €; im Vorjahr waren es 3,2 Mrd. €. Die Erträge aus der kurzfristigen Optimierung des Kraftwerkseinsatzes übertrafen zwar die Erwartungen zu Jahresbeginn, lagen aber dennoch deutlich unter dem außergewöhnlich hohen Vorjahresniveau. Gleiches gilt für die Margen, die beim Terminverkauf der Stromerzeugung erzielt wurden.
Energiehandel: Das bereinigte EBITDA des Segments übertraf mit 0,7 Mrd. € deutlich die Prognose. Das Vorjahresergebnis lag mit 1,6 Mrd. € auf einem außergewöhnlich hohen Niveau.
Das Geschäft mit der Verstromung von Braunkohle und die Rückbauaktivitäten in der Kernenergie führt RWE seit dem Geschäftsjahr 2024 im Segment Ausstiegstechnologien und steuert es anhand eines bereinigten Cash Flows. Dieses Geschäft ist nicht mehr im bereinigten EBITDA, bereinigten EBIT und bereinigten Nettoergebnis enthalten.
Weiterhin solide Finanzlage trotz hoher Investitionstätigkeit
Zum Stichtag 31. Dezember 2024 wies RWE eine gegenüber dem Vorjahr erhöhte Nettoverschuldung von 11,2 Mrd. € aus. Hauptgrund dafür waren die hohen Investitionen. Schuldenmindernd wirkten der hohe operative Cash Flow und die Einnahmen aus dem Anteilsverkauf am Offshore-Windkraftprojekt Dogger Bank South an Masdar. Der Leverage Factor, der das Verhältnis der Nettoschulden zum bereinigten EBITDA wiedergibt, lag zum Jahresende bei 2,0 und damit weit unter der selbst gesetzten Obergrenze von 3,0.
Ausblick 2025 und langfristige Ergebnis- und Dividendenziele
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet RWE ein bereinigtes EBITDA von 4,55 Mrd. € bis 5,15 Mrd. €. Das bereinigte Nettoergebnis wird auf 1,3 Mrd. € bis 1,8 Mrd. € prognostiziert. Der Ausblick basiert auf der Erwartung, dass sich die Margen aus Stromverkäufen und der kurzfristigen Optimierung des Kraftwerkseinsatzes normalisieren werden. Ebenso geht RWE von einer normalisierten Ertragslage im Energiehandel aus. Positiv wird sich die Inbetriebnahme neuer Wind- und Solarparks sowie Batteriespeicher auswirken. Details zur Ergebnisprognose für die einzelnen Segmenten finden sich im Geschäftsbericht 2024.
An den mittel- bis langfristigen Ergebniszielen je Aktie hält RWE trotz der verringerten Investitionen fest. Das Unternehmen erwartet, ein bereinigtes Nettoergebnis je Aktie von rund 3 € in 2027 zu erreichen. Für 2030 liegt der Zielwert unverändert bei etwa 4 € je Aktie. Die Dividende soll bis 2030 um jährlich 5 % bis 10 % steigen.
Für das Geschäftsjahr 2024 wird der Hauptversammlung wie geplant eine Ausschüttung von 1,10 € pro Aktie vorgeschlagen. Das ist ein Plus von 0,10 € je Aktie. Für das laufende Geschäftsjahr plant RWE eine nochmalige Steigerung um 0,10 € auf dann 1,20 € je Aktie.
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