Schwimmende Solaranlage auf dem Mortkasee installiert
15.11.2024
Mit Wasserstoff die Energiewende voranbringen, das ist das Ziel der Initiative GET H2, in der sich die Unternehmen RWE Generation SE, Siemens, ENERTRAG, die Stadtwerke Lingen, Hydrogenious Technologies, Nowega sowie das Forschungszentrum Jülich und das IKEM – Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität jetzt zusammengeschlossen haben. Als erstes Teilprojekt planen die Partner den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur im Emsland, die entlang der gesamten Wertschöpfungskette die Sektoren Energie, Industrie, Verkehr und Wärme verbindet. Kernelemente sind die Errichtung einer Power-to-Gas-Anlage mit einer Leistung von 105 MW, die Strom aus Windkraft in „grünen Wasserstoff“ umwandelt, Transport und Speicherung des reinen Wasserstoffs in bestehenden Infrastrukturen sowie die Nutzung des Wasserstoffs.
Mit diesem ersten Projekt nehmen die Unternehmen am Ideenwettbewerb des Bundeswirtschaftsministeriums „Reallabore der Energiewende“ teil. Eine Projektskizze haben sie am 5. April beim Bundeswirtschaftsministerium eingereicht. Mit einer Entscheidung darüber ist bis Ende Juni zu rechnen. In zwei Jahren wollen die Unternehmen in die konkrete Umsetzung des Projektes gehen.
„Erneuerbare Energien, Strom- und Gasnetze, Gasspeicher sowie die konventionelle Flüssigkraftstoffinfrastruktur bis hin zu den Abnehmern von Wasserstoff und Abwärme in der chemischen Industrie: Das alles gibt es schon in der Region, so dass ideale Voraussetzungen für diese innovative Technologie und eine schnelle Projektumsetzung gegeben sind. In Lingen können wir die gesamte Wertschöpfungskette im industriellen Maßstab demonstrieren und haben durch die vorhandene Infrastruktur erhebliches Synergiepotenzial“, erläutert Roger Miesen, Vorstandsvorsitzender der RWE Generation.
Wasserstoff ist ein wichtiger Zukunftsbaustein für eine erfolgreiche Energiewende. Eine Schlüsselrolle kommt dabei der Elektrolyse auf Basis von erneuerbaren Energien zu. Strom aus Wind und Sonne wird bei der Aufspaltung von Wasser zu „grünem Wasserstoff“, einem Energieträger, der wesentlich dazu beitragen kann, die CO2-Emissionen auch weit über den Stromsektor hinaus deutlich zu senken. Für energieintensive Branchen wie die Stahlindustrie und die chemische Industrie kann Wasserstoff ein entscheidender Schritt in Richtung Klimaverträglichkeit sein. Darüber hinaus erschließt Wasserstoff die Möglichkeit, auch große Mengen erneuerbarer Energien in den vorhandenen Kavernenspeichern zu lagern.
„Entscheidend ist jetzt, die Technik nicht nur in kleinen F&E-Projekten zu erproben, sondern sie auch mit größeren Projekten in einem ganzheitlichen Ansatz zur Serienreife zu bringen. Hierzu wollen wir mit unserem Projekt einen wesentlichen Beitrag leisten. Anknüpfend an das vorhandene Leitungsnetz hat das Projekt das Potenzial, den Startschuss für eine Wasserstoffinfrastruktur für Niedersachsen und NRW zu geben, die für eine deutschland- und europaweite Wasserstoffinfrastruktur entscheidende Impulse setzen kann“, beschreibt Jörg Müller, Geschäftsführer von ENERTRAG, die weitere Zukunftsperspektive.
„Dies ist ein weltweit einzigartiges Vorhaben, einen Weg zur Sektorkopplung mit grünem Wasserstoff im großtechnischen Maßstab aufzuzeigen. Besonders die sinnvolle Nutzung vorhandener Infrastrukturen sowie die Rückverstromung von 100% Wasserstoff in einer Gasturbine der 60-MW-Klasse machen dies auch für die Stromerzeugung zu einem einzigartigen Vorzeigeprojekt“, ergänzt Prof. Dr. Thomas Thiemann, Leiter des Energy Transition Teams von Siemens.
Die Realisierung des Projektes steht unter dem Vorbehalt der Wirtschaftlichkeit.