RWE und Peabody Partner entwickeln gemeinsam Solar- und Batteriespeicherprojekte auf rekultivierten Bergbauflächen in den USA
22.11.2024
RWE und badenova wollen am Hochrhein gemeinsam einen Nukleus für die Erzeugung, den Transport und die Verteilung von grünem Wasserstoff aufbauen. Die Pläne dazu haben die beiden Unternehmen jetzt erstmals öffentlich vorgestellt.
Sopna Sury, COO Hydrogen RWE Generation, sagt: „Mit der geplanten Elektrolyse-Anlage am RADAG-Laufwasserkraftwerk Albbruck können wir hier ab Ende 2026 grünen Wasserstoff in nennenswerten Mengen bereitstellen. Der grüne Strom dafür wird aus Erneuerbaren Quellen der Region kommen. Mit dem Projekt unterstützt RWE Industrie- und Verkehrskunden am Hochrhein dabei, ihre Prozesse auf grünen Wasserstoff umzustellen und so ihre Klimaziele zu erreichen. Durch die Kooperation mit den Projektpartnern tragen wir zum Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur bei, die die Region an entstehende Wasserstoffnetze in Deutschland und der Schweiz anbindet.“
„Für die Energie- und Wärmewende braucht es einen Mix aus regenerativ erzeugten Elektronen und Molekülen wie grünen Wasserstoff“, kommentiert badenova-Vorstand Heinz-Werner Hölscher das Projekt. Für die Dekarbonisierung der Industrie plant der Versorger aus Freiburg jetzt die ersten acht Kilometer Wasserstoff-Pipeline am Hochrhein. „Für die Sicherung des Industriestandorts im Dreiländereck treiben wir mit Industriepartnern im Rahmen der Initiative 3H2 die Gasnetztransformation zu H2-Netzen aktiv voran“, erklärt Hölscher.
„Für die Gemeinde ist die Standortauswahl ein weiterer Meilenstein auf dem Weg in die Zukunft. Die Synergieeffekte mit dem Gesundheitspark Hochrhein, dem PFA-Areal und der Verbandskläranlage liegen auf der Hand und runden das Projekt ab. Wir unterstützen aktiv die Energiewende und werden das Vorhaben tatkräftig unterstützen“, so Stefan Kaiser, der Bürgermeister der Gemeinde Albbruck.
RWE plant, in Albbruck neben dem Laufwasserkraftwerk der RADAG eine Elektrolyse-Anlage mit 50 Megawatt Leistung zu errichten. Diese soll mit grünem Strom aus der Region jährlich
bis zu 8.000 Tonnen grünen Wasserstoff erzeugen. Der bei der Elektrolyse in Albbruck entstehende Sauerstoff sowie die Prozesswärme sollen im geplanten Gesundheitspark des Kreises, im neuen Quartier auf dem Areal der früheren Papierfabrik Albbruck (PFA) sowie im benachbarten Verbandsklärwerk genutzt werden.
Parallel dazu plant die badenova Infrastrukturtochter badenovaNETZE den Neubau einer Wasserstoffleitung von Waldshut bis Albbruck, um Industrie- und Verkehrskunden auf beiden Seiten des Hochrheins zu erreichen. Eine entscheidende Initiative, um den hiesigen Wirtschaftsstandort für die Industrie attraktiv zu halten, da der Anschluss an das europäische Wasserstoff-Fernleitungsnetz, den sogenannten European Hydrogen Backbone, erst in der letzten Ausbaustufe ca. 2040 vorgesehen ist. Die neue Trasse soll das Rückgrat der zukünftigen Wasserstoffversorgung entlang des Hochrheins bilden und gleichzeitig die Anbindung von Baden-Württemberg an die europäische und nationale Wasserstoff-Infrastruktur ermöglichen. Die dafür initiierte Machbarkeitsstudie steht kurz vor dem Abschluss, um dann den Bau bis voraussichtlich 2025 umzusetzen. Für badenova ist das ein wesentlicher Eckpfeiler der regionalen Energie- und Wärmewende, um eine lebenswerte Zukunft auch für weitere Generationen zu gestalten.
Ausgehend von dem rund 8,5 km langen Leitungsabschnitt von Waldshut bis Albbruck ist ein Ausbau der Infrastruktur am Hochrhein in westlicher und östlicher Richtung möglich und aktuell in Prüfung, um die Wasserstoff-Pipeline bis ins Dreiländereck Deutschland, Schweiz und Frankreich zu verlängern. Zudem ist die Anbindung an bestehende Infrastruktur möglich. Für die grenzübergreifende Vernetzung und Anbindung an ein parallel entstehendes Schweizer Wasserstoffnetz stehen badenova und RWE im Austausch mit den Industriellen Werken Basel der Basler Energieversorgerin (IWB), die zusammen mit der Fritz Meyer AG planen, den Vertrieb auf er Schweizer Seite zu übernehmen. Vorgesehen ist eine Anbindung an das Schweizer Netz durch eine infrage kommende Rheinquerung.
Im Rahmen des Förderprogramms „Klimaschutz und Wertschöpfung durch Wasserstoff (KWH2)“ des Umweltministeriums des Landes Baden-Württemberg hat badenova eine Förderung für die geplante Wasserstoffleitung erhalten. Den Förderbescheid hat Umweltministerin Thekla Walker am 4. April in Stuttgart übergeben. Um die Wirtschaftlichkeit des Projektes zu gewährleisten, wollen RWE und badenova weitere Fördermittel beantragen.
Weitere Infos zum Projekt: www.badenovanetze.de/wasserstoff