Schwimmende Solaranlage auf dem Mortkasee installiert
15.11.2024
RWE Power setzt ihren CO2-Minderungskurs fort: In der Nacht zum 28. September trennt das Unternehmen den 300-Megawatt-Block C („Cäsar“) seines Braunkohlenkraftwerks Neurath vom Netz und überführt ihn in die Sicherheitsbereitschaft. In den nächsten vier Jahren kann die Anlage bei starken Engpässen in der Stromversorgung binnen zehn Tagen reaktiviert werden. Danach wird Cäsar am 1. Oktober 2023 planmäßig stillgelegt. Jährlich erzeugte der Block rund zwei Terawattstunden Strom – genug, um alle Haushalte in Köln zu versorgen.
Kraftwerksleiter Tilman Bechthold erläutert: „Cäsar ist der fünfte und letzte Braunkohlenkraftwerksblock von RWE, den wir in die Sicherheitsbereitschaft überführen. So zuverlässig, wie wir mit dem Block Strom produziert haben, halten wir unsere Zusagen und tragen so zum Erreichen der Klimaziele bei.“
Die Sicherheitsbereitschaft ist Teil des Fahrplans, mit dem RWE ihren CO2-Ausstoß allein in den letzten sechs Jahren um ein Drittel gesenkt hat. Rund 2,3 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr fallen künftig mit Neurath C weg. Für einen vergleichbaren Effekt müssten 2,3 Millionen Kraftfahrzeuge mit Verbrennungsmotor durch Elektroautos ersetzt werden. Anders als viele andere Wirtschaftsbereiche wird die deutsche Energiewirtschaft die Klimaziele für 2020 sehr wahrscheinlich erreichen.
Tilman Bechthold: „Im Falle einer Versorgungskrise können wir den Block schnell wieder ans Netz bringen. Diese Verfügbarkeit stellen wir vor Ort durch aufwändige Anlagenpflege sicher. Dazu greifen wir auf Konservierungskonzepte zurück, die sich an den Standorten Frimmersdorf und Niederaußem bewährt haben.“
Mit der Sicherheitsbereitschaft gehen im Braunkohlenbereich der RWE Power insgesamt rund 1.000 qualifizierte Arbeitsplätze verloren. Der Großteil dieser Einschnitte wurde bereits im Zuge der Sicherheitsbereitschaften in Frimmersdorf und Niederaußem auf den Weg gebracht. Tilman Bechthold: „Die Größe der Mannschaft in Neurath verringert sich durch die Herausnahme von Cäsar daher nur noch geringfügig. Gleichwohl stellen wir sicher, dass kein Kollege ins Bergfreie fällt. Wie in Frimmersdorf und Niederaußem werden wir die Anpassungen Schritt für Schritt und sozialverträglich vornehmen.“
Mit der Sicherheitsbereitschaft setzt RWE einen Beschluss der Bundesregierung zum Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) um. Das EnWG gibt vor, dass Braunkohlenkraftwerks-Betreiber insgesamt 2.700 Megawatt Erzeugungskapazität je vier Jahre lang vom Netz getrennt einsatzbereit halten. 2017 hat RWE Power bereits die Blöcke P und Q in Frimmersdorf und 2018 die Blöcke E und F in Niederaußem konserviert. Insgesamt sind bei RWE Power somit jetzt 1.500 Megawatt Kraftwerkskapazität betroffen.