RWE und Peabody Partner entwickeln gemeinsam Solar- und Batteriespeicherprojekte auf rekultivierten Bergbauflächen in den USA
22.11.2024
Der Bau der Klärschlamm-Monoverbrennungs-Anlage am Knapsacker Hügel hat begonnen – mit dem symbolischen ersten Spatenstich durch Landrat Frank Rock, RWE Power-Vorstand Lars Kulik und RWE-Betriebsrat Patrick Maier. Ab 2026 sollen in der Anlage jährlich bis zu 180.000 Tonnen kommunaler Klärschlamm thermisch verwertet werden. Das Projekt sichert der Region die langfristige Entsorgung der Klärschlämme aus ihren Kläranlagen.
Die neue Anlage braucht keine Braunkohle mehr, die der Verbrennung des Klärschlamms die nötige Heizenergie liefert. Der Klärschlamm kann allein verwertet werden, weil er in der Anlage selbst mit der erzeugten Wärme vorgetrocknet wird. Die Überschussenergie der Anlage wird in Form von „grüner“ Wärme den benachbarten Industriepartnern und den Stadtwerken Hürth geliefert.
Der Standort liegt weitab von Wohnbebauung und ist ideal ans Autobahnnetz angebunden, so dass keine Transporte durch die Stadt Hürth erfolgen. Gleichzeitig ist er sehr gut in die industrielle Infrastruktur des Standorts integriert, über die RWE Power seit vielen Jahren Kunden mit Fernwärme und Prozessdampf versorgt.
Die Anlage ist mit einer mehrstufigen Rauchgasreinigung ausgestattet. Geruch und Lärm sind nicht zu erwarten, da die Anlage komplett eingehaust ist; der Annahmebereich verfügt über ein Schleusen- und Abluftsystem. RWE Power errichtet zunächst einen Strang der auf zwei unabhängig voneinander betreibbaren Linien angelegten Anlage. Die Entscheidung über den Bau des zweiten Strangs ist für Anfang 2024 vorgesehen.
Die CO2-neutrale Monoverbrennung löst in absehbarer Zeit die heutige Mitverbrennung ab. Ursache ist der gesetzliche, schrittweise umzusetzende Kohleausstieg. Er verbietet den Einsatz von Kohle als Energieträger ab 2030. Durch die Mitverbrennung in Braunkohle gefeuerten Kraftwerken verwertet RWE Power zurzeit bis zu 900.000 Tonnen Klärschlamm pro Jahr. Das Projekt bietet gleichzeitig die technischen Voraussetzungen, um die ab 2029 gesetzlich vorgeschriebene Phosphorrückgewinnung zu gewährleisten.
Frank Rock, Landrat des Rhein-Erft-Kreises: „Die Entscheidung für den Bau dieser Klärschlamm-Monoverbrennungs-Anlage zeigt, dass wir uns als Gesellschaft den Herausforderungen der Zukunft stellen und innovative Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung finden können. Mit diesem Projekt wird ein wichtiger Beitrag zu einer verantwortungsvollen Abfallwirtschaft geleistet. Es ist ein Zeichen für den kontinuierlichen ökologischen Wandel in unserem Kreis."
Lars Kulik, Vorstandsmitglied der RWE Power: „Mit der Investition von rund 80 Millionen Euro sichern wir regionale Wertschöpfung, eine vernünftige zukunftsorientierte Klärschlamm-Verwertung und Arbeitsplätze. Sie ist damit ein Leuchtturmprojekt der regionalen Energiewende und ein handfester Beitrag zum Strukturwandel. Die Transformation des Standortes inklusive Beschäftigungssicherung ist im vollen Gange.“
Christian Forkel, Leiter des Geschäftsfelds Veredlung und damit Betreiber der Anlage, ergänzt: „Weder setzen wir künftig mehr Klärschlamm ein als heute, noch ist mit zusätzlichem Lkw-Verkehr zu rechnen. Die entstehende Wärme wird ökologisch sinnvoll ortsnah für die Dampf-Versorgung genutzt. Und wir schaffen die Voraussetzung für eine Rückholbarkeit des Wertstoffes Phosphor. Damit ist unser Projekt absolut zukunftsfähig und nachhaltig.“
Die Umsetzung weiterer Projekte am Knapsacker Hügel, wie zum Beispiel eine CO2-Abscheidung und -Verflüssigung, wird zurzeit geprüft.